Dr. Nora Goldenbogen ist tot, sie starb in der Nacht zum Dienstag im Alter von 75 Jahren.
Wir sind mit den Gedanken bei ihrer Familie, ihren Freund*innen und der Jüdischen Gemeinde zu Dresden. In tiefer Trauer nehmen wir Abschied.
Nora Goldenbogen wurde am 9. März 1949 in Dresden geboren. Sie war langjährige Vorsitzende der Jüdischen Gemeinde zu Dresden, Gründungsmitglied der Bildungs- und Begegnungsstätte für jüdische Geschichte und Kultur Sachsen e. V. (HATiKVA e. V.) und seit 2017 Vorsitzende des Landesverbandes Sachsen der Jüdischen Gemeinden K.d.ö.R.
Nora Goldenbogens Engagement galt dem Sichtbarmachen der Vielfalt jüdischen Lebens in Sachsen und dem Kampf gegen Antisemitismus.
Wir lernten Nora bereits zu Beginn unseres politischen Engagements als Verein in Pirna kennen. Das erste Mal unterstützte sie uns 2004, als wir die Ausstellung „Aktueller Antisemitismus in Deutschland und Europa“ im Pirnaer Rathaus zeigten. Nora sprach zur Eröffnung der Ausstellung. Ein Jahr später war sie mit einem Vortrag im Rahmen der Ausstellung der Berliner Friedensbibliothek „Der gelbe Stern“ in der Goethe-Oberschule in Pirna erneut unser Gast.
In lebhafter Erinnerung sind auch gemeinsame Veranstaltungen mit HATiKVA e. V. wie beispielsweise die Fahrt in das jüdische Chemnitz mit Besuch der Synagoge, einem Gespräch mit der Holocaustüberlebenden Renate Aris und einer Führung auf dem Jüdischen Friedhof.
Das letzte Mal durften wir Nora Goldenbogen am 11. Mai 2023 in Pirna begrüßen. In der Kulturkiste K2 las sie aus ihrem Buch „Seit ich weiß, dass Du lebst“.
Wir werden Nora Goldenbogen vermissen – ihre Aufrichtigkeit, ihr Wissen, ihre Besonnenheit, ihre Menschlichkeit.
Nora, Du fehlst.
AKuBiZ e. V.
Pirna, den 26. November 2024
Vom 21.11. bis 22.11.2024 fanden im Sächsischen Landtag die 20. Jugendgeschichtstage statt. Hier präsentierten die diesjährigen „Spurensuche“-Gruppen der Sächsischen Jugendstiftung ihre Projektergebnisse.
Am ersten Tag konnten die Jugendlichen einen von sechs Workshops besuchen. Wir begaben uns mit 20 Teilnehmer*innen „Auf Spuren Jüdischen Lebens“ in Pirna und Umgebung. Unter diesem Thema gingen die Teilnehmenden unter anderem der jüdischen Geschichte Pirnas vor 1933 nach. Dies taten sie mit Hilfe des Stadtplans „Jüdisches Leben in Pirna“. Ebenso wurden einzelnen Biografien von jüdischen Personen, welche in Pirna und Dresden gelebt haben, nachgegangen und in Steckbriefform festgehalten. Außerdem wurden als Weltkarte die Wege gelegt, welche die Personen im Laufe ihres Lebens zurückgelegt haben.
Am 22.11. präsentierten die Jugendgruppen auf dem Projektmarkt ihre Ergebnisse. Es waren sehr spannende und toll erarbeitete Präsentationen dabei.
Der Workshop „Auf den Spuren jüdischen Lebens“ ist Teil des Projekts „Demokratie und ihre Gefahren im Gestern und heute“ und kann für Jugendgruppen und Schulklassen gebucht werden.
Weiterlesen: Workshop „Auf den Spuren jüdischen Lebens“ bei den Jugendgeschichtstagen
Vom 7. bis 11. Oktober verbrachten wir eine spannende und intensive Woche mit einer Gruppe Jugendlicher auf Burg Hohnstein. Wir haben gemeinsam gelacht, gelernt, reflektiert, diskutiert und gespielt. Neben einer Reise in die Geschichte der Burg Hohnstein als Jugendburg und frühes KZ sowie dem antifaschistischen Widerstand gegen den Nationalsozialismus widmeten wir uns ausführlich den aktuellen Herausforderungen einer demokratischen Gesellschaft und den Handlungsmöglichkeiten, um diese solidarisch und engagiert zu leben. Es sind jede Menge Fotos entstanden – digital und als Polaroids – und wir sind immer noch ganz begeistert von den interessierten und klugen Fragen und Beiträgen der Teilnehmenden. Herzlichen Dank an euch! Und ein dickes Dankeschön an die Burg Hohnstein!
Das Ferienprojekt ist Teil des Projekts "Demokratie und ihre Gefahren im Gestern und heute".
Weiterlesen: Ferienprojekt „1919, 1933, 2024 – was hat das mit mir zu tun?“