Folgende Stellungnahme wurde am 6. April 2024 dazu von uns veröffentlicht:
Im April 2023 wurden im Hohnsteiner Max-Jacob-Theater die Pläne für den neuen Ausstellungspfad bzw. das Museumskonzept für die Burg Hohnstein vorgestellt. Ein Teil der bis dahin stattgefundenen Prozessergebnisse wurde dabei genauso ignoriert wie die zuvor angekündigte Einbeziehung lokaler Historiker*innen. Das Konzept sah vor, die Erinnerung an das frühe KZ und an das Kriegsgefangenlager auf der Burg weiter abzubauen. Aus diesem Grund schrieben wir damals einen Brief an die Verantwortlichen in der Stadtverwaltung sowie des Planungsbüros und an die Ausstellungsdesigner.
Nach fast einem Jahr, in dem wir auf Rückmeldungen auf unseren Brief und die darin enthaltene Stellungnahme warteten, möchten wir diesen nun öffentlich zu Verfügung stellen. In den vergangenen Monaten erreichten uns immer wieder Fragen zu unserer Position und unserer Kritik. Mit der Veröffentlichung des Briefes möchten wir diesen Bitten nun nachkommen.
Die Arbeiten im Burggarten werden in diesem Jahr beginnen, damit wächst die Sorge, dass weitere Gedenktafeln entfernt werden, die nach 1945 auf Initiative von ehemaligen Häftlingen angebracht wurden. Auch der geplante Rückbau unseres im März 2023 eingerichteten Ausstellungsraums sorgt bei uns weiter für Unverständnis. Er sollte zwar nur einen Übergang darstellen, bis der angekündigte größere Ausstellungsraum zur Verfügung steht, dieser ist im vorgestellten Konzept aber nicht mehr vorgesehen.
Weiterlesen: Update: Stellungnahme zum neugeplanten Ausstellungspfad auf der Burg Hohnstein
Projekt: 35 Jahre Mauerfall – Jüdisches Leben in der DDR und rechte Gewalt in den sogenannten (Nach)Wendejahren in Pirna und Umgebung.
Anlässlich der 35. Jährung des Endes der DDR nehmen wir in den Blick, wofür es bisher in unserer Region wenig öffentliches Bewusstsein gibt.
Wir setzen zeitlich am Ende der nationalsozialistischen Diktatur 1945 an und wollen die Perspektiven auf das Leben und die Erfahrungen der Juden und Jüdinnen sichtbar machen, die nach den Verfolgungen und dem Exil in die DDR zurückkehrten. Dazu gehört das Aufzeigen antisemitischer Kontinuitäten, die Reflektion des Umgangs mit der Shoah und dem Nationalsozialismus innerhalb der DDR sowie den Hoffnungen jüdischer Menschen auf eine sozialistische Gesellschaft.
Der zweite Themenbereich knüpft an die verankerten rassistischen und antisemitischen Ideologien und Ressentiments an, die in der DDR fortbestanden und auch heute noch wirken. Als sogenannte Baseballschlägerjahre fanden besonders die gewaltsamen rassistischen Ausschreitungen ihre Thematisierung in der Öffentlichkeit. Die Perspektive auf die Erfahrungen von nicht-rechten Jugendlichen und als nicht-weiß markierten Personen wurde breit dargestellt. Das Projekt möchte die Lücke der Auseinandersetzung für den Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge schließen.
Alle Termine im Rahmen des Projektes geben wir auf unserer Webseite bekannt.
Für unser Projekt gedenkplaetze.info haben wir uns für 2024 einiges vorgenommen:
Neuordnung der Kategorien: die Kategorien helfen einerseits schnell Beiträge zu finden, andererseits sind zu eng gefasst und verunmöglichen es derzeit Beiträge zu veröffentlichen, die nicht in das Ordnungssystem passen. In zwei Workshops im vergangenen Jahr haben wir die künftige Kategorisierung besprochen und werden diese 2024 umsetzen. Zusätzlich nutzen wir dazu das Tag-System um Beiträge zu verschlagworten und kategorieübergreifend zusammenzuhalten.
Bereits veröffentlichte Beiträge werden wir sichten und hinsichtlich seiner Quellen, zugehöriger Ereignisse, Verschlagwortung und Querverweisen zu anderen Beiträgen überarbeiten.
Im kommenden Jahr jähren sich die Todesmärsche durch Sachsen zum 80. mal. Aus der bereits 2018 erschienenen Veröffentlichung „NS-Terror und Verfolgung in Sachsen. Von den Frühen Konzentrationslagern bis zu den Todesmärschen“ von Hans Brenner, Wolfgang Heidrich, Klaus-Dieter Müller und Dietmar Wendler werden wir die Daten zu den Todesmärschen auf gedenkplaetze.info veröffentlichen. Für dieses Teilprojekt haben wir bei der Stiftung Sächsische Gedenkstätten einen Projektantrag gestellt.
Mitarbeit und Hilfe sind uns jederzeit willkommen. Schreibt uns einfach an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!