Unser Redebeitrag zur Demo "Pirna ist bunt" am 24.8.
Es sind nur noch wenige Tage bis zu den Landtagswahlen. Die Prognosen sind besorgniserregend, sie lassen uns wütend und auch ein Stück resigniert zurück. Es ist für uns unverständlich, wie eine so große Menge an Menschen dazu bereit ist, eine Partei zu wählen, deren Menschenverachtung offen auf ihren Wahlplakaten zu lesen ist.
Wir wissen, dass wir trotzdem viele sind, die sich dem entgegenstellen. Aber wir müssen uns auch eingestehen, dass wir aktuell nicht „mehr“ sind.
Die Wahlprognosen sind die Zahlen, die uns schwarz auf weiß zeigen, was viele von uns im Alltag erleben. Arbeit, Schule, Supermarkt, Sportverein usw. Überall begegnen uns Aussagen, die uns erschaudern lassen. Aussagen, die viel zu oft unwidersprochen bleiben. Wir sehen, hören und erleben Gewalt, Ablehnung, Menschenverachtung, von der behauptet wird, es sei einfach eine „Meinung“. Als sei es völlig normal und legitim, Menschen ihre Menschlichkeit zu nehmen. Rechtsruck findet nicht nur in den Parlamenten statt und er geht auch nicht nur von Parteien aus.
Für den 27. August laden wir in die K2 Kulturkiste ein, um dort die Geschichte des Widerstandskämpfers Franz Frank (1901–1959) zu hören. Erika Kalkofen-Frahne berichtet in einem Vortrag über ihren Großvater, seine Widerstandsarbeit zwischen Dresden und Bodenbach und die verschwiegene Familiengeschichte.
Franz Frank war maßgeblich an der illegalen Widerstandsarbeit in in Biela/Bělá bei Bodenbach/Podmokly beteiligt. Die kleine Ortschaft hatte eine herausragende Rolle im antifaschistischen Widerstandskampf ab 1933, der sich bisher keine relevanten Veröffentlichungen widmen. Auch deshalb hat Erika Kalkhofen-Frahne nun einen Beitrag für gedenkplaetze.info verfasst, der hier zu lesen ist:
>>> Illegale Grenzarbeit/Antifaschistischer Widerstand in Biela/Bělá bei Bodenbach/Podmokly
Der Vortrag findet im Rahmen der Ausstellungseröffnung "Geschichte aus der Nähe" statt. Die Wanderausstellung der Hagener Čapek-Gesellschaft zeigt Karikaturen und Grafiken. Diese politischen Zeichnungen erschuf der tschechische Maler und Autor Josef Čapek. Er und sein Bruder Karel waren neben ihrem Dasein als vielfältige Künstler vor allem auch politische Menschen, die sich an den Demokratisierungsprozessen der Tschechoslowakei zwischen dem 1. und dem 2. Weltkrieg beteiligten. Beides zusammen führte zu einem umfangreichen Werk der beiden Brüder, welches sich mit Frieden, Humanismus und Freiheit befasst. Josef Čapek nutzte seine Kunst auch, um den Nationalsozialismus in Deutschland mit scharfen Worten und Bildern zu kritisieren. Dafür wurde er im September 1939 verhaftet. Nach fast sechsjähriger Haft in verschiedenen Konzentrationslagern starb Josef Čapek kurz vor Kriegsende 1945 im Lager Bergen-Belsen. Er war vorher in verschiedenen KZ, darunter in Buchenwald.
Die Ausstellung "Geschichte aus der Nähe" mit seinen Zeichnungen und Texten zeigen wir ab dem 27. August bis zum 26. September in der K2 Kulturkiste auf der Schössergasse 3 in Pirna.
Die Sommerferien neigen sich dem Ende zu und die Landtagswahlen stehenvor der Tür. Pünktlich dazugeht unser neues Bildungsangebot für Jugendliche an den Start!
Für Jugendgruppen und Schulklassen haben wir vier Workshop-Angebote erarbeitet, die bei uns kostenfrei gebucht werden können.
Inhaltlich geht es um lokale NS-Geschichte sowie um Demokratie, Diskriminierung und solidarisches Handeln. Mehr dazu findet ihr hier.
Außerdem findet vom 7. bis 11.10.24 auf der Burg Hohnstein unser Ferienprojekt statt. Hier gibts erste Infos zu Ort und Inhalt.
Öffnungszeiten Kulturkiste K2
jeden Donnerstag 14-17 Uhr
und nach Absprache