Auch in diesem Jahr fand wieder unsere Bildungsfahrt statt. Diesmal entschlossen wir uns noch einmal zu den D-Day-Feierlichkeiten zu fahren. Die Landung der Alliierten in der Normandie jährte sich dieses Jahr zum 75. Mal. Doch erst einmal führte uns unser Weg in den Osten Frankreichs, nahe Verdun. Nach einer längeren Anreise, starteten wir am nächsten Morgen also unsere Fahrt zur Gemeinde Monster. Auf dem dortigen Haus-Berg besuchten wir das Denkmal der amerikanischen Streitkräfte, dieser bietet einen tollen Blick auf die Ebene von Woëvre. Sowohl im 1., als auch im 2. Weltkrieg stand die Gemeinde im Fokus schwerer Kampfhandlungen. Das Denkmal wurde bereits 1930 errichtet. Nach kurzer Weiterfahrt bei hitzigen Temperaturen, liefen wir Teile eines historischen Gedenkwanderweges bei Metz. Dort an der Mosel waren Informationstafeln errichtet, an denen wir uns mit der lokalen Geschichte während der deutschen Besetzung auseinandersetzen konnten.
Einen Tag später, am 1. Juni fuhren wir nach Verdun und konnten uns neben dem Museum auch den Gedenkort Fleury-devant-Douaumont ansehen. Das Dorf wurde während des 1. Weltkrieges bis auf wenige Steine komplett zerstört. Auf einer kleinen Wanderung rund um Douaumont konnten wir einen Eindruck von der Region bekommen, der mit dem Besuch des Beinhauses endete. Vor dem Beinhaus befindet sich ein Friedhof mit 16.142 Gräbern französischer Soldaten. Dann führte uns der Weg in den Norden Frankreichs, wo wir nach über 600 Kilometern Fahrt in der Normandie ankamen. In den kommenden Tagen konnten wir spannende Plätze besuchen: das Juno-Beach-Centre, Point du Hoc und der amerikanische Friedhof in Collville sur Mer. Wir trafen die ersten Zeitzeug*innen - Menschen, die das Massensterben während der Operation Overlord überlebten. Von 6. bis 12. Juni landeten dabei rund 326.000 Alliierte an eben diesem französischen Küstenabschnitt, zehntausende Menschen verloren bei den Kämpfen ihr Leben. Zu weiteren Treffen mit Zeitzeug*innen kam es bei der Teilnahme an der Gedenkveranstaltung der britischen Veteran*innen in Colleville-Montgomery. Nach einem kleinen Spaziergang nach Ouistreham fuhren wir zur bekannten Pegasus-Brücke. Die sogenannte Operation Tonga fand am 5. Juni 1944 statt, wobei die Pegasusbrücke durch die Alliierten eingenommen wurde, um deutsche Panzerverbände vom Strand freizuhalten. Hier an der Brücke fand in Erinnerung an die Ereignisse eine große Feier statt.
Weiterlesen: Rückblick zur Bildungsfahrt in die Normandie im Juni 2019
Im Juni 2019 wurde ein Aufruf bekannt, in dem sich - sollte es reichen - für eine sächsische Koalition zwischen den GRÜNEN, der LINKEN und der SPD ausgesprochen wurde. In eurem Aufruf sagt ihr, dass ihr für ein "progressives Sachsen werben" möchtet. Außerdem betrachtet ihr ein "rot-rot-grünen Bündnisses als Chance, uns mit klarer Haltung gegen eine drohende blau-schwarze Regierung zu stellen." Die Unterschrift zu #umkrempeln haben bisher rund 1400 Menschen gegeben.
1. Seid ihr mit dem Start eurer Kampagne zufrieden?
Wir haben uns riesig über die vielen positiven Rückmeldungen gefreut! Die vielen Unterzeichner*innen, die in den ersten Stunden gleich mal unser Formular lahmgelegt haben, haben uns total darin bestätigt, dass es endlich an der Zeit ist auch offensiv über ein progressives Bündnis jenseits der CDU zu sprechen.
2. Wenn wir das richtig beurteilen, seid ihr überwiegend junge Menschen die nun für r2g werben. Eure Parteien haben vermutlich bewusst das Thema Koalition umschifft. Wie dankbar waren euch eure Parteispitzen und Fraktionskolleg*innen, dass ihr für sie die Richtung vorgegeben habt?
Inzwischen gibt es ja von allen drei Parteien Aussagen und Beschlüsse, die progressive Koalitionen befürworten. Dass die sächsische CDU die immer weiter nach rechts rückt dürfte auch noch dem Letzten aufgefallen sein. Klar gab es hier und da auch Missfallen gegenüber dem Projekt selbst oder der Art der Veröffentlichung. Parteien sind ja auch dadurch geprägt, dass nicht alle die selbe Meinung haben. Insgesamt haben wir aber vor allem positive Rückmeldungen auch aus den Parteien bekommen.
Im Januar 2010 lernten wir in Pirna zwei Männer kennen: Josej und Michal Salomonovič, sie waren beide Überlebende des Nationalsozialismus. Damals waren sie noch Kinder. Michal Salomonovič wurde 1933 geboren und in verschiedenen Konzentrationslagern interniert, darunter: Auschwitz-Birkenau, Stutthof, Dresden und Pirna.
2012 war Michal noch einmal nach Dresden gekommen, um sich am 13. Februar, zusammen mit seinem jüngeren Bruder Josef, den neuen Nazis in den Weg zu stellen.
In den folgenden Jahren trafen wir Michal noch mehrere Male, seinen Bruder Josef fast jährlich. Das letzte Mal zu einer Gedenkwoche im September 2015 in Pirna.
Damals, als die Informationstafel zu ehemaligen KZ Mockethal-Zatzschke eingeweiht wurde, konnte Michal gesundheitsbedingt schon nicht mehr dabei sein. Michal unterstützte mit seinen Auftritten in Pirna und anderen Orten nicht nur die lokale Erinnerungsarbeit, sondern stärkte damit auch immer wieder unser Engagement. Wie wir nun leider erfahren haben, starb Michal nach langer Krankheit am 15. Juni 2019.
Unser herzlichstes Beileid und aufrichtiges Mitgefühl übersenden wir Michals Familie und seinen Freund*innen. Wir werden unseren Teil dazu beitragen, dass Michals Andenken gewahrt und seine Geschichte auch weiterhin erzählt wird.