Jüdisches Leben in Pirna war sehr vielschichtig. Sie halten nun einen Stadtplan in den Händen, der Ihnen zeigt, wo und wie Jüd_innen in der Pirnaer Altstadt gewohnt und gearbeitet haben. Sie werden nur an einem Ort in der Pirnaer Altstadt ein Gedenkzeichen entdecken, welches an jüdisches Leben erinnert. Dieser Stadtplan möchte das Leben jüdischer Menschen sichtbar machen - an sie erinnern. Zur Zeit des deutschen Faschismus wurden Jüd_innen verhaftet, vertrieben, ihre Geschäfte zerstört und enteignet.
Sie werden in Pirna vergeblich nach einer Synagoge, einer Mikwe (Tauchbad) oder einem Gemeindezentrum suchen. Für solche Einrichtungen gibt es keinerlei Hinweise. Gläubige Jüd_innen mussten zur Ausübung ihres Glaubens nach Dresden ausweichen. Auch außerhalb der Altstadt lebten Pirnaer Jüd_innen, so zum Beispiel auf der Breiten Straße oder auf der anderen Elbseite in Pirna Copitz.
Einen detaillierteren Einblick in die jüdische Geschichte Pirnas gibt Ihnen die Ausstellung „Jüdisches Leben in Pirna und der Sächsischen Schweiz“. Wo diese gerade zu sehen ist, finden Sie auf unserer Webseite. → www.akubiz.de
Weiterführende Infos über Jüd_innen in Pirna finden Sie unter: → www.geschichte-pirna.de
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Mehr als 70 Jahre nach der Ermordung des Pirnaer Heilpädagogen Martin Kretschmer erschien nun eine Broschüre, die an sein Leben und Wirken erinnert. Im Sommer 1935 kam er nach Pirna, um eine Einrichtung für geistig behinderte Menschen zu eröffnen. Dazu kaufte er die alte Villa in Bonnewitz, die im Besitz der Stadt Pirna war.
Fast sechs Jahre gelang es ihm, das Haus zu führen und so auch Menschen eine Bleibe zu geben, die von den Nazis verfolgt wurden. Dazu gehörte die Berliner Geigerin Gerda Bischof, die in Bonnewitz als Lehrerin arbeiten konnte. Im Sommer 1941 geriet Martin Kretschmer dann ins Visier der Geheimen Staatspolizei (Gestapo), die ihn verhaftete und ins Polizeigefängnis Dresden brachte.
Weiterlesen: Gedenkbroschüre über Martin Kretschmer erschienen
Die Veröffentlichung "Rote Bergsteiger" gibt Einblicke in die historische Betrachtung, zeigt Lebensläufe aktiver Antifaschist*innen und beinhaltet Anregungen für Wanderungen.
Aus dem Vorwort:
Die intensive Beschäftigung mit diesem besonderen Kapitel antifaschistischer Widerstandsarbeit im sächsischen und böhmischen Grenzgebiet macht deutlich, dass es kaum noch lebende Zeitzeugen gibt, dass viele der damaligen Geschehnisse, wichtige Einsätze und menschliche Hilfe längst vergessen sind. Die Erinnerung daran wachzuhalten, ist für ein lebendiges Geschichtsverständnis unerlässlich. Hinzu kommt, dass seit 1990 im gesamten Gebiet eine Anzahl historischer Gedenktafeln entfernt wurde, so z. B. an der „Höhle am Satanskopf“.
Vor allem die Tätigkeit der aus der Böhmischen Schweiz stammenden Akteure war bisher kaum dokumentiert und kann auch in dieser Broschüre nicht vollständig sein, verloren doch viele durch Haft oder Krieg ihr Leben oder gelang es bisher nicht, sie oder Angehörige nach der Umsiedlung oder Vertreibung wieder ausfindig zu machen. So gesehen ist diese Publikation eine längst fällige Verpflichtung und ein Anstoß für weitere ernsthafte Forschungsarbeit.
Das Buch ist leider ausverkauft. Derzeit arbeiten wir an einer zweiten, erweitereten Auflage die noch 2021 erscheinen soll.
Ihr könnt das Buch auch per Mail bestellen, nutzt bitte dazu unser Kontaktformular.
Am 14. Oktober 1889 wurde Max Hoelz in der Nähe von Riesa geboren. Als Sohn von Landarbeitern lernte er bald mit Entbehrungen zu leben. Dies und der Kriegsdienst im Ersten Weltkrieg politisierten ihn, bis er 1919 in die KPD eintrat.
Als einer der zentralen Personen führte Hoelz später den Märzaufstand an, die den Sturz der bürgerlichen Regierung herbeiführen sollte. Einen Mittelpunkt bildete das Chemiewerk in Leuna. Der Aufstand wurde aber blutig niedergeschlagen. Hoelz kam für mehrere Jahre ins Zuchthaus. Ein Aufruf von "prominenten" Unterzeichnern - Brecht, Feuchtwanger, Einstein, Mann, Zweig - forderte eine Prüfung des Urteils. Ein Jahr später wurde er entlassen, amnestiert und emigrierte in die UdSSR.
Die Ausstellung zeigt auf A1 Tafeln die Geschichte von Hoelz, sowie eine Reihe Fotos und Dokumente. Sie ist in den Räumen der LINKEN (Gartenstrasse 37) noch bis Ende April zu sehen. Zu einem Abschlussvortrag wird separat eingeladen, zur Zeit ist noch kein Termin bekannt. Der Eintritt zur Ausstellung des "Freundeskreis Max Hoelz e.V." ist kostenfrei, ein Begleitheft bei AKuBiZ zu erwerben!
Am Mittwoch, den 21.04., wird Peter Giersich 18.00 Uhr zu diesem Thema einen Vortrag im Büro der Gartenstrasse 37 in Pirna halten.
Veranstaltungsreihe und Ausstellung "Partigiani" Gegen Faschismus und Deutsche Besatzung. Der Widerstand in Italien.
Eine Fotoausstellung der Institute für Widerstand und Zeitgeschichte Modena - Parma / Reggio Emilia.
Ausstellungszeitraum: 07. - 18.12.09 im Hörsaalgebäude (2./3. Etage)
Erst seit wenigen Jahren wird über deutsche Besatzung und Kriegsverbrechen geforscht und publiziert. Die Ausstellung über die Resistenza schließt eine Lücke, weil auf dem deutschen Markt kein Buch und keine Ausstellung mehr existieren, die sich speziell mit der PartisanInnenbewegung beschäftigen. Die Ausstellung gibt anhand kurzer historischer Erläuterungen und zahlreicher Fotos und Plakate einen Überblick über den Faschismus in Italien seit 1922 und die Okkupation Italiens durch das nationalsozialistische Deutschland. Dem folgt eine umfangreiche Dokumentation der italienischen Resistenza.
Weiterlesen: 07.12.2009 ::: "Partigiani" - Ausstellung in Leipzig
Zum 71. Jahrestag der Reichsprogromnacht eröffnete das Alternative Kultur- und Bildungszentrum e.V. am 09.11.09 in Bonnewitz die Ausstellung "Kinder im KZ Theresienstadt - Zeichnungen, Gedichte, Texte". Im Heilpädagogischen Heim Bonnewitz fanden sich etwa 40 Menschen zusammen, um der Veranstaltung beizuwohnen. Es sprachen Matthias Bünger (Geschäftsführer des Heilpädagogischen Heim Bonnewitz), Steffen Richter für AKuBiZ e.V. und der Historiker Hugo Jensch aus Pirna. Neben diesen Reden wurde die Veranstaltung von mehreren musikalischen Darbietungen umrahmt.
Weiterlesen: Ausstellungseröffnung "Kinder in Theresienstadt"