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Jugendliche rücken immer mehr in den Fokus der organisierten Neonazis. Ihr zunehmender Einfluss auf die anfangs unpolitische Skinheadbewegung schaffte eine teils rechte Jugendkultur, über die sich junge Menschen einfach rekrutieren ließen und lassen. Bis in die neunziger Jahre hinein orientierten sich viele Neonazi-Organisationen kulturell eher an der völkischen und bündischen Jugend der dreißiger Jahre, als an zeitgemäßen Erscheinungen der populären Musik oder ihren subkulturell geprägten Gegenbewegungen. Dieses sorgte bei Jugendlichen ohne neonazistische Einstellungen häufig von vornherein für eine Ablehnung. Doch mit dem Aufkommen einer inzwischen Subkulturübergreifenden rechten Jugendszene, die in Folge der rasanten Rechtsentwicklung in Gesellschaft wie Politik entstand und sich zunächst am Lifestyle der Skinheads orientierte, änderte sich dies nachhaltig. Inzwischen haben faschistische Inhalte aber in fast allen populären Jugendkulturen ihre Verankerung gefunden. Egal ob es nun rassistischer Hip Hop oder Germanen-Gothic, Rechtsrock oder Techno ist, Musik als Propagandamittel spielt eine wichtige Rolle. Über das Medium Musik können Inhalte leicht verdaulich verpackt an Jugendliche herangetragen werden. Faschistische Musik dient aber nicht nur diesem Ziel. Konzerte z.B. halten als Treffpunkt für Neonazis und zur Agitation von neuen Mitgliedern oder SympathisantInnen her. Der Kölner Neofaschist Manfred Rouhs schrieb im Sommer 1993, wenige Wochen nach dem fünffach-tödlichen Brandanschlag von Solingen: "Gut gemachter 'Rechtsrock' kann helfen, Menschenmassen wenigstens oberflächlich im patriotischen Sinne zu politisieren. Ist es uns gelungen, einen Fuß in die Tür des öffentlichen Bewusstseins zu stellen, werden wir die Pforten bald weit öffnen für unsere in eine bessere Zukunft weisende politische Alternative zu Marxismus und Liberalismus. [...] Hat der Jugendliche erst einmal an Bands, die patriotische Motive in ihren Texten verarbeiten, Gefallen gefunden, dann fragt er möglicherweise nach Mehr, nach dem Woher und Warum des Nationalismus. Das ist der Moment, in dem wir [...] zuschlagen, ihm Inhalte und Kontakte bieten müssen." (Manfred Rouhs in "Europa Vorn Spezial", Nr.6, Sommer 1993) Trotz diverser staatlicher Verbote und damit einhergehender Umstrukturierungen - die Produktion und der Vertrieb von offensichtlich illegalen Musikstücken wurde beispielsweise ins Ausland verlagert - gelang es, dieses Potential für die eigenen Zwecke zu binden. Vor allem Strukturen wie den "Freien Kameradschaften" oder der NPD-Jugendorganisation "Junge Nationaldemokraten" gelang es, die ehemals große Kluft zwischen eher organisationsfeindlich eingestellten Jugendlichen, die sich vorwiegend über ihre subkulturellen Identitäten definieren, und eigenen Ansprüchen zu überbrücken. Es erstaunt nicht, dass in einigen Regionen eine Dominanz neonazistischer Jugendcliquen zu beobachten ist. Vor allem dort, wo Ansätze alternativer oder linker Kultur und antifaschistischer Werte fehlen, rechte Jugendcliquen möglicherweise auch noch staatlich im Rahmen "akzeptierender Jugendarbeit" gefördert werden, ist diese Entwicklung am stärksten.


07
Mai
K2-Kulturkiste
-
Pirna
Zeit: 13:30

15
Jun
Stadtgebiet Pirna
-
Pirna
Zeit: 10:00

22
Jul
Kulturkiste Pirna
-
Pirna

24
Aug
Hohnstein
-
Hohnstein
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