Im letzten Monat haben wir in Zusammenarbeit mit der Stadt Bad Schandau und der Gedenkstätte Flossenbürg einen weiteren Informationsflyer über eines der Außenlager in unserem Landkreis veröffentlicht.
Das Außenlager Porschdorf wurde als letztes von drei Außenlagern des KZ Flossenbürg in der Sächsischen Schweiz im Zusammenhang mit dem Geilenberg-Stab zum Wiederaufbau der durch alliierte Bombenangriffe schwer geschädigten deutschen Treibstoffproduktion errichtet. Wie das Außenlager in Königstein gehörte auch Porschdorf (Schwalbe III) zu einer Reihe von Untertage-Verlagerungen mit Decknamen „Schwalbe“, in denen die Herstellung von Flugbenzin geplant war. Nach Porschdorf sollte ein Teil des Hydrierwerks Most (Brüx) verlagert werden. Zuständig war, wie in Königstein und Pirna-Mockethal, eine Sonderbauleitung der OT unter Führung des Ingenieurbüros Prof. Rimpl aus Königstein.
Den Informationsflyer gibt es gedruckt in unserem Büro oder wir schicken ihn euch zu. Digital ist er hier abrufbar:
Weiterlesen: Informationsflyer zum Außenlager Porschdorf veröffentlicht
Ab sofort ist die Website von NSU Watch Sachsen online. Unter http://sachsen.nsu-watch.info finden sich Berichte zu den Sitzungen des Untersuchungsaussschusses "Neonazistische Terrornetzwerke in Sachsen", der sich mit der Aufarbeitung des NSU-Komplexes in Sachsen beschäftigt.
Ihr findet uns auch auf Twitter: @nsuwatch_sax.
### Was bisher geschah ###
Im ersten Jahr seines Bestehens beschäftigten sich die Ausschussmitglieder insbesondere mit den Geschehnissen um die Frühlingsstraße 26 in Zwickau ab dem 4. November 2011. Beate Zschäpe steht im Verdacht an diesem Tag, die Wohnung in Brand gesetzt zu haben, in der sie mehrere Jahre gemeinsam mit Uwe Böhnhardt und Uwe Mundlos lebte. Sowohl der verherrende Brand, als auch der Tod von Böhnhardt und Mundlos führten zum Auffliegen eines neonazistischen Terrornetzwerks, dass seit dem Jahr 2000 zehn Morde und mehrere Sprengstoffanschläge zu verantworten hatte. Dabei wurden die Opfer der Attentate, Enver Şimşek, Abdurrahim Özüdoğru, Süleyman Taşköprü, Habil Kılıç, Mehmet Turgut, İsmail Yaşar, Theodoros Boulgarides, Mehmet Kubaşık und Halit Yozgat, sowie Michèle Kiesewetter, auf Grund rassistischer und rechter Motive ausgewählt.
Gemeinsam mit Jugendlichen haben wir 2009 das Projekt www.gedenkplaetze.info gestartet. Dieses ist aus einer Notwendigkeit entstanden: Bei unseren Recherchen vor Bildungsfahrten in andere Gegenden mühten wir uns immer wieder zentral Informationen über Gedenkplätze zu finden, die wir besuchen können, um mehr über Orte der Verbrechen des Nationalsozialismus und über die Opfer zu erfahren. Wir entschlossen uns, eine Dokumentation über Gedenkorte in unserem Landkreis zu gestalten.
In einem ersten Schritt konnten wir unser Projekt Gedenkplätze in der neuen Form, einer zentralen Karte, veröffentlichen. Mittlerweile haben wir die Orte der jüdischen Geschichte Pirnas und über die Außenlager des Konzentrationslagers Flossenbürgs im Landkreis eingezeichnet und Text- bzw. Bildbeschreibungen veröffentlicht. Ihr seid gerne eingeladen dieses Projekt zu testen und uns Hinweise, Anregungen und Kritik zu senden. Wir suchen außerdem noch Mitstreiter*innen für das Projekt.
Auf einer erweiterten Projektseite findet ihr noch mehr Informationen zum Projekt, Kontaktmöglichkeiten und habt die die Möglichkeit uns zu unterstützen.