Am 27. Januar 2018, wurde in zahlreichen Gemeinden im Landkreis Sächsische Schweiz Osterzgebirge in Pirna, Heidenau, Porschdorf und Hohnstein, um nur einige zu nennen, an die Opfer des Nationalsozialismus gedacht. Die kreisweite Veranstaltung des Landratsamtes in Kooperation mit der Stadt Pirna und dem VVN-BdA fand am Denkmal in der Grohmannstraße in Pirna statt. Nach der Rede von Vizelandrat Heiko Weigelt wurden drei Personen anlässlich dieser Gedenkstunde vorgestellt.
Zum einen Arthur Thiermann, antifaschistischer Widerstandskämpfer und im Jahre 1901 in Pirna-Neundorf geboren. 1920 half er bei der Zerschlagung des Kapp-Putsches, 1921 nahm er an den Abwehrkämpfen der Arbeiterklasse Mitteldeutschlands gegen konterrevolutionäre Angriffe teil. Drei Jahre später kehrte Thiermann nach Pirna zurück und wurde in die KPD aufgenommen. Er organisierte die politisch-militärische Ausbildung wehrhafter Arbeiter und sorgte als Zugführer in einer RFB-Hundertschaft für den Schutz von antifaschistischen Veranstaltungen. Der unerschrockene Kommunist war bei den Faschisten besonders verhasst. Nach der Errichtung der faschistischen Diktatur jagten sie ihn, bis er im März 1933 in ihre Hände fiel. Ihm gelang die Flucht aus dem SA-Heim Struppen.
Auf Beschluß der KPD emigrierte er in die CSR und wurde als Militärischer Leiter an der Grenzstelle Tisá eingesetzt. Er organisierte den Transport antifaschistischer Zeitungen, schleuste gefährdete Genossen über die Grenze und hielt Verbindung zwischen der Auslandsleitung der Partei und Widerstandsgruppen. Am 4. Juli 1935 geriet er in Altenberg zusammen mit drei Genossen in einen Hinterhalt der SS und Gestapo und wurde im Feuergefecht an der Schneise 31 ermordet.
Weiterhin wurden von zwei Schüler*innen des Friedrich Schiller Gymnasiums die Lebensgeschichten zweier Personen dargestellt, die in der Heil- und Pflegeanstalt ermordet wurden, da sie als „lebensunwert„ eingestuft waren. Das sind zum einen Christa Gabriel und zum anderen Alfred Johne. Die Porträts der beiden sind innerhalb eines Schülerprojektes des Friedrich Schiller Gymnasiums in Zusammenarbeit mit dem Kuratorium Gedenkstätte Pirna-Sonnenstein e.V. entstanden.