Seit vielen Jahren steht AKuBiZ für die Aufarbeitung lokaler Geschichte und die Durchführung von Erinnerungsprojekten. Dazu gehören auch diverse Veröffentlichungen im Gedenken an Verbrechen während des Nationalsozialismus. Neben einem Stadtplan zu jüdischen Leben in Pirna und Gedenkflyern zu ehemaligen Konzentrationslagern entstanden ein Buch über den Widerstand aus dem Bergsportmilieu und eine Biografie über ein Opfer der Nazis. Zur Erinnerung an die Reichspogromnacht führten wir gestern mit Freund_innen eine Gedenkwanderung durch, di uns zu den authentischen Orten des ehemaligen KZ Porschdorf bei Bad Schandau führte. Und am Abend unterstützten wir die städtische Veranstaltung mit unserer Ausstellung "Jüdisches Leben in Pirna". Dabei erinnerten über 100 Gäste an Esra Jurmann, der mit seiner Familie während der Pogrome von 1938 in Pirna lebte.
„Der Mensch ist erst wirklich tot, wenn niemand mehr an ihn denkt.“ (Bertolt Brecht)
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Im April 2006 waren zum ersten Mal Mitglieder unseres Vereins in Reggio Emilia. Seither kommen wir jedes Jahr in die Region, die mit dem Widerstand der italienischen Partisan_innen verbunden ist. Das Geschichtsinstitut ISTORECO organisiert mit den Sentieri Partigiani im September ein Wanderseminar durch das Apennin. So auch in diesem Jahr...
Im Anschluss an den Einführungsvortrag in der Gemeinde Busana, wanderte die Gruppe von über 100 Personen durch die umliegenden Gemeinden. Dabei trafen sie auch Giacomo Notari, den Präsidenten des Partisan_innenverbandes A.N.P.I. Er erzählte den Teilnehmenden seine Geschichte, die im Frühjahr 2015 beim Verlag Papy Rossa als Buch erscheinen wird.
Auch am Freitag trafen wir dann Giacomo, der sich unter dem Namen "Willi" dem Widerstand anschloss. Er berichtete vom Kampf um das Wasserwerk Ligonchio, den die Partisan_innen für sich entscheiden konnten. Dann wanderten wir vom Passo Pradarena auf 1900 m Höhe und über den Gebirgskamm zurück nach Ligonchio. Auf den rund 15 km genossen wir die phantastische Aussicht auf die Apuanischen Alpen und den Blick zur Küste von La Spezia.
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Die letzte Ferienwoche stand für uns im Fokus einer ganz besonderen Begegnung. Für einige Tage reisten unsere Freund_innen des Geschichtsinstitutes ISTORECO aus Reggio Emilia nach Dresden. Sie befanden sich auf einer Bildungsfahrt mit 60 Mitgliedern einer Kooperative aus der Region. Neben dem Besuch von Sehenswürdigkeiten der Dresdener Altstadt standen zwei Tage in Pirna auf dem Programm.
Am Freitag begrüßte sie unser Vereinsvorsitzender, Steffen Richter, in Pirna, der kurz zuvor noch einmal durch den Radebeuler Courageverein geehrt wurde. An die Arbeit unseres Vereins erinnert nun ein kleiner Stein, der von Oberbürgermeister Bernd Wendsche vor dem Rathaus Radebeul eingeweiht wurde. Bei anschließenden Gesprächen, wurde mit Bürger_innen der Stadt über die derzeitige Situation diskutiert, bei der natürlich die anstehende Landtagswahl im Blick stand.
Dieses Thema war aber auch von Interesse für die italienischen Gäste, welche die große Anzahl der Wahlwerbung wahrnahm. Während der Einführung wurde besonders die Situation in Pirna vor 1933 besprochen. Auf dem Gedenkweg liefen wir dann auf den Pirnaer Sonnenstein, wo uns die Kolleg_innen der Gedenkstätte erwarteten. In zwei Gruppen konnten die Teilnehmenden dann eine interessante Führung erleben, die nachdenklich machte - auch zum heutigen Umgang mit Menschen mit Behinderungen.