Vom 05.-07. Juli 2015 hatten wir nun schon zum 8. Mal zu unserer Roten-Bergsteiger-Wanderung eingeladen. In den vorherigen Jahren wanderten wir um Schmilka, Schöna, Altenberg, Sebnitz, Wehlen, Zittau und Pirna. Dabei beschäftigten wir uns mit den lokalen Erinnerungen an die Zeit des Nationalsozialismus. Die Idee für die Touren entwickelten wir gemeinsam mit dem Dresdener Bergsporthistoriker Joachim Schindler, der auch Autor unseres Buches "Rote Bergsteiger" ist.
In diesem Jahr waren wir nun in der Jugendherberge Ostrau untergebracht, von wo aus wir unsere Touren starteten. Nach der Anreise erfuhren die 45 Teilnehmenden unseres Wanderseminars eine erste Einführung zum Thema.
Mit Hilfe unserer Guides liefen wir über den Malerweg, vorbei an Brosinnadel und Bloßstock, bis zum Frienstein. Nach einem kleinen Ausflug zur Idagrotte liefen wir weiter zur Höhle am Satanskopf, wo wir über die Ereignisse informierten.
Am 17. Mai ist Internationaler Tag gegen Homo- und Transphobie (IDAHOT). Auf der ganzen Welt lassen Menschen an diesem Tag Luftballons in den Himmel steigen und erinnern so an den Tag, an dem Homosexualität aus dem Diagnoseschlüssel der Weltgesundheitsorganisation (WHO) gestrichen wurde. Seitdem gilt Homosexualität nicht mehr als Krankheit. Seit 2010 gibt es die Rainbowflashs in Sachsen. Sie sind ein Zeichen der Verbundenheit mit den Menschen, die wegen ihrer Sexualität verfolgt werden.
Auch in Pirna ist der Rainbowflash mittlerwiele zur Tradtion geworden. Um 19 Uhr stiegen auf dem Pirnaer Marktplatz sodann hundert Luftballons in den Himmel. An ihnen waren Botschaften befestigt, Botschaften gegen Ausgrenzung von LSBTIQ*. So gingen Nachrichten und Wünsche wie z.B. "equal love", "Ich will Gleichberechtigung", "Ein bunter Luftballon für die Liebe", "Mehr Rechte", " make love" oder "Liebe ist für alle da" auf die Reise.
Eine Woche, die gefüllt ist mit Zeitzeug_innen-Gesprächen, Wanderungen, Stadtrundgängen, Ausstellungsbesichtigungen oder Konzerten, kann sehr anstrengend sein - muss es aber nicht! Dies bewies wieder die Bildungsreise, die wir gemeinsam mit dem Tamara-Bunke-Verein aus Zittau organisierten.
Nachdem wir im vergangenen Jahr bei den D-Day-Feierlichkeiten in Frankreich dabei waren, besuchten wir nun die italienische Provinz Reggio Emilia - und dies am 70. Jahrestag der Befreiung. So konnten wir Einblicke in die Geschichte, aber auch die lokale Erinnerungsarbeit bekommen.
Wie auf den anderen Bildungsreisen waren es auch hier die persönlichen Kontakte, die unsere Fahrt zu einem besonderen Erlebnis machten. Wir hörten die ehemaligen Partisan_innen "Liberta" und "Willi" über ihre Erlebnisse während der deutschen Besatzung sprechen. Wir sprachen mit Carlo über Erinnerung, Gegenwart und Zukunft und diskutierten mit Steffen und Matthias vom Istoreco über Chancen guter Gedenkarbeit.