Das Außenlager Porschdorf wurde als letztes von drei Außenlagern des KZ Flossenbürg in der Sächsischen Schweiz im Zusammenhang mit dem Geilenberg-Stab zum Wiederaufbau der durch alliierte Bombenangriffe schwer geschädigten deutschen Treibstoffproduktion errichtet. Wie das Außenlager in Königstein gehörte auch Porschdorf (Schwalbe III) zu einer Reihe von Untertage-Verlagerungen mit Decknamen „Schwalbe“, in denen die Herstellung von Flugbenzin geplant war. Nach Porschdorf sollte ein Teil des Hydrierwerks Most (Brüx) verlagert werden. Zuständig war, wie in Königstein und Pirna-Mockethal, eine Sonderbauleitung der OT unter Führung des Ingenieurbüros Prof. Rimpl aus Königstein.
Im Juni verbrachten wir einige Tage auf einer Bildungsfahrt in die Normandie und nahmen an verschiedenen Gedenkfeierlichkeiten zum 70. Jahrestag des D-Days teil. Diese Fahrt organisierten wir zusammen mit dem CriThink! e.V. – Gesellschaft zur Förderung des kritischen Denkens und Handelns aus Saarbrücken und dem Tamara-Bunke-Verein aus Zittau.
Ziel der Fahrt war es, die Spuren des Widerstandes in Frankreich weiter zu erkunden und an den Feierlichkeiten anlässlich des 70. Jahrestages der Landung der alliierten Streitkräfte und den damit begonnen Kampf regulärer Armeen an der Westfront Europas gegen das faschistische Deutschland teilzunehmen.
Wir hatten uns vorgenommen, einen Teil der NS-Geschichte auf der Reise in die Normandie mit Jugendlichen und jungen Erwachsenen aufarbeiten. Mit der Reise sollte den Teilnehmenden ein tiefgreifenderes Geschichtsbild vermittelt werden.
An der antifaschistischen Bildungsfahrt 2014, die vom 03. Juni 2014 bis zum 10. Juni 2014 stattfand, nahmen 24 Menschen teil.
Die vorliegende Broschüre soll eine Plattform sein, um den erlebten Emotionen einen Ausdruck zu verleihen. Weiterhin wollen wir auf diesem Wege die gemachten Erfahrungen und das gewonnene Wissen auch für außenstehende Personen zugänglich machen und unsere Erlebnisse so mit anderen Menschen teilen.
Um diese Bildungsfahrt auch Menschen mit geringem Einkommen zu ermöglichen, wurden Politiker_innen und Vereine um Spenden gebeten.
Wir bedanken uns für die Unterstützung bei:
den Gliederungen der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes, Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten (VVN-BdA),
bei der Fraktion der LINKEN im Europaparlament, im Bundestag und im Sächsischen Landtag; bei Linksjugend ['solid] Sachsen,
bei den Bundestagsabgeordneten der LINKEN Sabine Zimmermann, Caren Lay, Jörn Wunderlich, Axel Troost,
bei den Mitgliedern des Sächsischen Landtages (Linksfraktion) Kerstin Köditz, Klaus Bartl, Heiderose Gläß, Marion Junge, Annekatrin Klepsch, Volker Külow, Falk Neubert, Jana Pinka, Klaus Tischendorf, Horst Wehner, Kerstin Lauterbach, Karl-Friedrich Zais,
sowie bei Hennig Homann, sächsischer Landtagsabgeordneter der SPD
beim Zittauer Stadtrat und Kreistagsmitglied Jens Thöricht,
Das Team der Organsiator_innen
Saarbrücken, Pirna, Zittau im Juli 2014
Im Frühjahr 1944 wurde die deutsche Treibstoffindustrie durch alliierte Luftangriffe stark zerstört. Der Sonderbeauftrage Edmund Geilenberg sollte daher die rasche Einrichtung bombensicherer Fabrikanlagen veranlassen. Für die Bauarbeiten wurden vor allem KZ-Häftlinge eingesetzt – ab November 1944 auch in Königstein. In dem Außenlager des KZ Flossenbürg waren mehr als 900 Häftlinge inhaftiert. Die Bauleitung hatte ein Sonderbaustab der Organisation Todt (OT) inne. Die Häftlinge mussten eine unterirdische Stollenanlage errichten. Mindestens 70 von ihnen starben bis März 1945 in Königstein.