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Liebe*r Besucher ,
wir wollten fröhlich in den Sommer starten, doch wie du sicherlich mitbekommen hast, veranstalteten wir letztes Wochenende unseren 9. Antirassistischen Fußballcup in der Sächsischen Schweiz. Dabei ist ein Team mit einem Shirt angetreten, das im Nachgang vor allem für Aufregung bei Rechten sorgte. Die darauf folgenden Veröffentlichungen und die einsetzende Diskussion über die vermeintlichen Träger*innen des Shirts war gespickt von rassistischen Zuschreibungen, Vorurteilen, Lügen und Unwissenheit. Auch während des Turniers wurden Teilnehmende bedroht und rassistisch beschimpft. Dass es darüber keine Empörung gibt, zeigt nur, wie verschoben die Wahrnehmung und ignorant der Umgang damit ist. Wir haben den Antiracup unsererseits ausgewertet. Die Auswertung kannst du als aktuellen Artikel auf unserer Webseite oder etwas weiter unten im Newsletter lesen.
Weiterhin berichten wir noch von unserer Bildungsfahrt nach Italien, vom Rainbowflash auf dem Pirnaer Markt, den wir gemeinsam mit dem LSVD veranstalteten, unserer Gedenkveranstaltung an der Schneise 31 nahe Altenberg und von unserem Wanderseminar rund um Bad Schandau.
Wir wünschen dir einen erholsamen, stressfreien und sonnigen Sommer.
PS: Gern kannst du den Newsletter an Freunde und Bekannte weiterleiten.
Aktuelle Artikel auf unserer Webseite:
Vor einigen Tagen fand unser 9. Antira-Cup statt, der jedes Jahr im Sommer von uns organisiert wird. In den letzten Jahren waren wir dabei in Lohmen zu Gast, in diesem Jahr veranstalteten wir diesen in Ulbersdorf bei Sebnitz.
Bereits im Vorfeld wurde unser Turnier mit rassistischer Hetze übersät. Dies ist in dieser Form in den vergangenen Jahren bisher noch nicht geschehen und zeigt, wie rassistisch aufgeheizt die Stimmung gegenwärtig ist. Zum Turnier selbst kamen 15 Teams aus verschiedenen Städten und unterschiedlichen Kontexten: Jugendhäuser, Betriebs-Teams, Flüchtlingsinitiativen und viele weitere. Seit dem ersten Turnier 2007 organisieren wir: den Platz, Toiletten, Verpflegung, Musikanlage, Pokale, Sanitäter*innen, Wasser, Bälle, Handschuhe und Trainings-Leibchen. Diese sind mit dem Slogan "Love Football - hate Racism" beschriftet. Auf unseren T-Shirts steht auf der Rückseite „Antira Fussball Cup Sächsische Schweiz“. Weitere Shirts gibt es unsererseits nicht und sind auch nicht in Planung.
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Seit 2007 organisieren wir jedes Jahr den Antirassistischen Fußballcup in der Sächsischen Schweiz. Dieses Jahr konnten wir den Sportplatz des Ulbersdorfer SV nutzen. Angereist waren 15 Teams, die um die ersten drei Plätze und natürlich den Fairplay-Pokal spielten. Letzterer ist der Hauptpokal des Turniers und geht an das Team, dass sich durch besonders faire Spielweise auszeichnet.
Bereits vor dem Turnier zeichneten sich Änderungen zu den Vorjahren ab. Unser Turnier wurde auf einschlägigen Internetseiten mit rassistischer Hetze übersät. Als wir am Turniertag anreisten, war das Sportgelände, der Platz und die einzelnen Tore mit Absperrband versperrt. Am Zaun, der Werbebande und an Schildern hingen rassistische Plakate. Wir haben diese vor Eintreffen der Teams entfernt. Auch während des Turniers beobachteten uns Rassisten.
Vor Spielbeginn trafen sich alle zum traditionellen Startfoto. In insgesamt drei Staffeln wurde die Vorrunde ausgespielt. Für die dann folgende Zwischenrunde konnte sich dann noch ein Team über das Quiz qualifizieren.
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Vor 80 Jahren wurden Walter "Florian" Richter, Max Niklas und Arthur Thiermann nahe der Schneise 31 bei Altenberg ermordet. Heute erinnert daran nur noch ein nicht ausgeschilderter verwitterter Gedenkstein an die Ereignisse vom 04. Juli 1935.
Vier Antifaschisten waren während eines Literaturschmuggels in einen Hinterhalt gelockt wurden, wo die Gestapo das Feuer eröffnete. Nur Johannes Müller konnte in die CSR fliehen, die anderen drei wurden ermordet. Im Bericht der Gestapo heißt es dazu "Durch Vermittlung eines Vertrauensmannes war es den Beamten des Polizeipräsidiums Dresden gelungen, im Staatsforstrevier Hirschsprung-Altenberg einen Treff mit deutschen Kommunisten, die sich in der Tschechoslowakei als Emigranten aufhielten, zustande zu bringen." Die Antifaschist*innen reagierten auf die Ereignisse a der Schneise 31 mit größter Besorgnis. So schrieb die AIZ Nr. 37 vom 12. September 1935 "Gegen die braunen Menschenräuber muß sich ein Sturm der Empörung erheben. Die Wachsamkeit aller Antifaschisten muß verstärkt, die breiteste Abwehrfront gegen alle braune Provokation, gegen Spitzel- und Menschenraub-Methoden der Gestapo geschaffen werden."
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Es gäbe zu Freital unglaublich viel zu sagen - deutlich mehr gibt es aber zu tun! Es gibt eine Reihe von Berichten, die aus verschiedenen Sichtweisen die Ereignisse beleuchten. Wichtig ist, ein besonderer Dank an diejenigen, die sich seit Wochen den Rassist_innen entgegenstellen und Solidarität mit Geflüchteten zeigen. Seit mehreren Monaten tragen in Freital "besorgte Bürger" ihre rassistische Hetze auf die Straße. Auf Demonstrationen und Kundgebungen wird eine Stimmung erzeugt, in deren Folge es immer wieder zu verbalen und körperlichen Angriffen kommt.
Allein die Chronik der Beratungsstelle für Betroffene rechter Gewalt der RAA Sachsen e.V. zeigt dabei ein erschreckendes Bild:
27.06.2015: Freital - Hitlergrüße und Naziparolen auf rassistischer Demo 26.06.2015: Freital - Hitlergrüße und Naziparolen auf rassistischer Demo
25.06.2015: Freital - Hitlergrüße auf rassistischer Demonstration
24.06.2015: Freital - Glasflaschenwurf/Verletzter auf Solikundgebung
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Vom 05.-07. Juli 2015 hatten wir nun schon zum 8. Mal zu unserer Roten-Bergsteiger-Wanderung eingeladen. In den vorherigen Jahren wanderten wir um Schmilka, Schöna, Altenberg, Sebnitz, Wehlen, Zittau und Pirna. Dabei beschäftigten wir uns mit den lokalen Erinnerungen an die Zeit des Nationalsozialismus. Die Idee für die Touren entwickelten wir gemeinsam mit dem Dresdener Bergsporthistoriker Joachim Schindler, der auch Autor unseres Buches "Rote Bergsteiger" ist.
In diesem Jahr waren wir nun in der Jugendherberge Ostrau untergebracht, von wo aus wir unsere Touren starteten. Nach der Anreise erfuhren die 45 Teilnehmenden unseres Wanderseminars eine erste Einführung zum Thema.
Mit Hilfe unserer Guides liefen wir über den Malerweg, vorbei an Brosinnadel und Bloßstock, bis zum Frienstein. Nach einem kleinen Ausflug zur Idagrotte liefen wir weiter zur Höhle am Satanskopf, wo wir über die Ereignisse informierten.
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Am 17. Mai ist Internationaler Tag gegen Homo- und Transphobie (IDAHOT). Auf der ganzen Welt lassen Menschen an diesem Tag Luftballons in den Himmel steigen und erinnern so an den Tag, an dem Homosexualität aus dem Diagnoseschlüssel der Weltgesundheitsorganisation (WHO) gestrichen wurde. Seitdem gilt Homosexualität nicht mehr als Krankheit. Seit 2010 gibt es die Rainbowflashs in Sachsen. Sie sind ein Zeichen der Verbundenheit mit den Menschen, die wegen ihrer Sexualität verfolgt werden.
Auch in Pirna ist der Rainbowflash mittlerwiele zur Tradtion geworden. Um 19 Uhr stiegen auf dem Pirnaer Marktplatz sodann hundert Luftballons in den Himmel. An ihnen waren Botschaften befestigt, Botschaften gegen Ausgrenzung von LSBTIQ*. So gingen Nachrichten und Wünsche wie z.B. "equal love", "Ich will Gleichberechtigung", "Ein bunter Luftballon für die Liebe", "Mehr Rechte", " make love" oder "Liebe ist für alle da" auf die Reise.
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Eine Woche, die gefüllt ist mit Zeitzeug_innen-Gesprächen, Wanderungen, Stadtrundgängen, Ausstellungsbesichtigungen oder Konzerten, kann sehr anstrengend sein - muss es aber nicht! Dies bewies wieder die Bildungsreise, die wir gemeinsam mit dem Tamara-Bunke-Verein aus Zittau organisierten.
Nachdem wir im vergangenen Jahr bei den D-Day-Feierlichkeiten in Frankreich dabei waren, besuchten wir nun die italienische Provinz Reggio Emilia - und dies am 70. Jahrestag der Befreiung. So konnten wir Einblicke in die Geschichte, aber auch die lokale Erinnerungsarbeit bekommen.
Wie auf den anderen Bildungsreisen waren es auch hier die persönlichen Kontakte, die unsere Fahrt zu einem besonderen Erlebnis machten. Wir hörten die ehemaligen Partisan_innen "Liberta" und "Willi" über ihre Erlebnisse während der deutschen Besatzung sprechen. Wir sprachen mit Carlo über Erinnerung, Gegenwart und Zukunft und diskutierten mit Steffen und Matthias vom Istoreco über Chancen guter Gedenkarbeit.
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