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Es ist nicht leise in meinem KopfMit Entsetzen haben wir von den Vorgängen im Landratsamt Sächsische Schweiz-Osterzgebirge rund um die Ausstellung "Es ist nicht leise in meinem Kopf" gehört. Zum Ablauf der Vorgänge verweisen wir auf die Artikel in der Presse und möchten uns hier zur Wort melden, um unsere Kritik öffentlich zu machen.

Aus dem Landratsamt heißt es, die Aussagen in der Ausstellung wären von Brisanz und hätten für Unmut gesorgt. Wir sagen: ja! Sie sind von Brisanz und ja, sie können ruhig für Unmut sorgen. Aber nicht, weil durch sie eine vermeintliche Undankbarkeit transportiert wird, sondern weil sie die echte Lebensrealität von Geflüchteten widerspiegelt, ihre Verzweiflung mit dem deutschen Behördensystem und dem andauernden Alltagsrassismus. Das ist das, was unserer Meinung nach skandalisiert werden müsste!

Wir können uns den Unmut, der zum Abbau der Ausstellung geführt hat, nur so erklären: die Ausstellung ist ein Spiegel, der der deutschen Mehrheitsgesellschaft entgegen gehalten wird. Es zeigt sich, dass wir uns alle damit konfrontieren müssen, wie wir mit Schutzsuchenden umgehen und welche Hürden ihnen in den Weg gelegt werden. Wer bei den Zitaten Unverständnis verspürt, fühlt sich offenbar angegriffen - zurecht!

Was ist eigentlich mit der vielbeschworenen Meinungsfreiheit? So wie wir das Handeln des Landratsamtes interpretieren, wird diese Geflüchteten wohl weniger zugestanden. Sie dürfen sich nur dann äußern, wenn es in das Bild passt. Wir solidarisieren uns mit den Menschen, die in der Ausstellung ihre Gedanken und Gefühle zum Ausdruck gebracht haben. Wir solidarisieren uns mit allen, die Kritik üben an der Situation von Schutzsuchenden.

Zudem wollen wir uns ganz klar mit der Integrationsbeauftragten des Landkreises solidarisieren. Sie hat keinen Fehler gemacht, sondern das, was auch ihre Rolle ist: zum Verständnis der Lebensbedingungen von Geflüchteten beitragen. Wir können nicht nachvollziehen, wie sie nun vorgeschoben wird, weil die Inhalte der Ausstellung über den Horizont einiger Besucher*innen hinaus gehen.

Der Landrat meint, im Sinne der Pirnaer Bürger*innen zu sprechen, wenn er bei einigen wenigen lautstarken Beschwerden (die Ausstellung hing nur wenige Stunden) sofort einknickt. Viele Pirnaer*innen haben die rechtsextreme AfD gewählt, viele Parteien folgen inhaltlich der AfD. Aber es gibt genug Menschen, die anderer Meinung sind, die sich für demokratische Vielfalt einsetzten und die Ausstellung gerne gesehen und darüber - auch kontrovers - diskutiert hätten.

Bei lautstarker rechter Hetze können wir nicht konflitkscheu und ruhig bleiben.

Foto: https://www.esistnichtleise.de

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