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Liebe*r Besucher ,
anbei eine wichtige erinnerungspolitische Initiative zur Unterstützung der letzten Überlebenden der Shoah und des Porajmos. Hintergrund ist die soziale Lage vieler Überlebender, die in Ghettos beschäftigt waren und denen die Bundesrepublik bis heute die Ghetto-Rente verweigert. Überlebende Juden und Roma aus Polen haben sich jetzt gemeinsam mit einem Protest-Brief an die Abgeordneten des Deutschen Bundestagesgewandt und rufen zur Mitzeichnung eines Offenen Briefs an die Bundesarbeitsministerin Andrea Nahles auf.
Wir waren am 18. Februar mit einer Schulklasse aus Berlin an historischen Orten in der Sächsischen Schweiz unterwegs. Zuerst besuchten wir die Burg Hohnstein und berichteten über die Geschichte der Burg und den derzeitigen Zustand als Gedenk- und Erinnerungsort. Danach gingen wir die Gedenkspur in Pirna zur Gedenkstätte Sonnenstein und besuchten diese.
Neue Artikel auf unserer Webseite:
Wie dem Lokalteil Pirna der Sächsischen Zeitung der Wochenendausgabe vom 25. Februar zu entnehmen ist, endet das Insolvenzverfahren des Familienferien- und Häuserwerks der Naturfreunde Deutschlands um die Burg Hohnstein zum Jahresende 2017. Damit wäre ein Eigentumswechsel der Burg, wenn auch teilweise kompliziert durchführbar, möglich. Aus unserer Sicht kann die Burg nur durch die öffentliche Hand betrieben werden, wie es auch Hohnsteins Bürgermeister Daniel Brade, fordert. Nur diese hat die vollständige Kontrolle über die Zugänglichkeit, den aktuellen Zustand, Ausbau und Betrieb der Burg.
Die Burg hat eine wechselvolle Geschichte erfahren. Unter anderem war sie „Männerkorrektionsanstalt“ und Jugendgefängnis. Ab 1926 war sie Jugendherberge, übrigens die größte im Deutschen Reich. Sie war aber auch Ort des Hohnsteiner Puppenspiels. Mit der Machtübergabe an die Nationalsozialisten wurde die Burg eines der ersten frühen Konzentrationslager im Deutschen Reich mit tausenden Gefangenen, die entmenschlicht und gequält wurden und zahlreiche Opfer zu verzeichnen hatten. Danach war sie Gefangenenlager für polnische und französische Offiziere und später Kriegsgefangenenlager für jugoslawische und sowjetische Kriegsgefangene. Mehrere der genannten Epochen sind nicht grundlegend erforscht bzw. aufgearbeitet.
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Im Herbst 2001 legten wir, gemeinsam mit anderen Jugendlichen aus Pirna und der Region, den Grundstein zur Gründung des heutigen Vereins. Wir wollten eine Alternative zu bestehenden rechten Strukturen schaffen und so ein Zeichen für Mitmenschlichkeit und Solidarität setzen. In den ersten Jahren lag der Schwerpunkt auf der Suche nach eigenen Vereinsräumen. Später änderte sich die Ausrichtung des AKuBiZ und im Fokus standen Vorträge zur rechten Szene in der Region. Die Ziele sind aber bis heute der Einsatz für Gerechtigkeit und Diskriminierungsfreiheit.
Wir organisieren ehrenamtlich Projekte zur Erinnerungsarbeit, Bildungsveranstaltungen und antirassistische Kulturevents. Für die Arbeit wurden wir schon mehrfach ausgezeichnet, beispielsweise mit dem taz-Panterpreis, dem Toleranzpreis der SG Dynamo Dresden, dem Regine-Hildebrandt-Preis oder dem Bundespreis Botschafter der Toleranz.
Eine Auswahl unserer Aktivitäten im letzten Jahr stellen wir euch in unserem Sachbericht vor und möchten uns für eure vielfältige Unterstützung bedanken.
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Am 27. Januar, dem Gedenktag für die Opfer des Holocaust fand am Vormittag eine Feierstunde am Denkmal an der Grohmannstrasse in Pirna mit knapp 70 Teilnehmenden statt. Es waren Vertreter*innen aus Politik, Kultur und Gesellschaft gekommen um die deutsche Geschichte nicht vergessen zu machen, sondern zu erinnern. Wie die Jahre zuvor sprach zuerst OB Hanke, gefolgt von einer Rednerin des VVN um im Anschluss an diese die Blumen sowie Kränze am Denkmal niederzulegen. Auffällig an der Rede des OB war seine klare und scharfe Kritik an der Dresdner Rede von Höcke und Co. und wie wichtig es deshalb ist die Erinnerung und Mahnung über den Nationalsozialismus aufrecht zu erhalten. Dieses Jahr standen die vielen unschuldigen Opfer, welche aufgrund ihrer körperlichen und geistigen Einschränkungen, von den Nazis als "unwert" eingestuft und auch in den Gaskammern auf dem Pirnaer Sonnenstein kaltblütig ermordet wurden. Gedacht wurde Martin Kretschmer, Mitbegründer der Heilpädagogischen Schule in Bonnewitz. Auch in Martin Kretschmer schrie der Gedanke, dass eine Kultur auch daran zu messen sei, wie eine Gemeinschaft mit ihren schwächeren Gliedern umgeht. Aufgrund seines Wirkens wurde er von der Gestapo im Sommer 1941 als Staatsfeind verhaftet und verstarb im Februar 1942 im Sachsenhausener Außenlager Klinkerwerk.
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Melde dich an zur antifaschistischen Bildungsreise nach Saarbrücken
Seit vielen Jahren organisieren wir Bildungsreisen zur Geschichte des Nationalsozialismus und Faschismus. Neben Spanien, Slowenien oder Frankreich führten uns diese Reisen auch nach Italien. Letztes Jahr besuchten wir die Bodensee-Region. Eine Zusammenfassung der Fahrt findet ihr hier.
Mit diesen Fahrten soll zum einen das Ziel verfolgt werden, Wissen zu erhalten und zu verfestigen, zum anderen soll auch die Vernetzung von Akteur*innen der politischen und historischen Bildungsarbeit befördert werden.
Auf dieser Fahrt wird es mehrere Stationen mit unterschiedlichen thematischen Schwerpunkten geben. Die Lage Saarbrückens im Dreiländereck Frankreich/Luxemburg/Deutschland bietet viele Möglichkeiten der politischen und historischen Bildung vom Beginn des letzten Jahrhunderts (Verdun) bis in die Gegenwart (Schengen). Das Saargebiet (später Saarland) selbst hattte im 20. Jahrhundert eine wechselvolle Geschichte.
Teil der Fahrt ist ein Besuch des Europäischen Parlaments in Straßburg und der Besuch der Pirnaer Partnergemeinde, Longuyon.
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Vom 19.05. bis 21.05.2017 werden wir auf den Spuren der Roten Bergsteiger*innen rund um Altenberg wandern. Zu entdecken gibt es rund um Altenberg vieles: der Gedenkstein an der Schneise 31, der an den Überfall auf Walter Richter, Arthur Thiermann, Max Niklas und Johannes Müller erinnert. Nur Johannes Müller überlebte diesen Überfall. Oder der Ort eines der Frühen Konzentrationslager und späteren Sportheim der Kriegsschule Dresden, dem ehemaligen Amtsgericht in Altenberg.
Eva Mendl, Vorsitzende des Mauthausen-Komitee-Ost e.V., wird uns das Wochenende begleiten. Im Jahr 2010 hatte sie durch einen Zufall Briefe ihres Vaters Johannes Müller gefunden, die er – nach seiner Verhaftung 1940 aus Gefängnissen, Zuchthäusern und dem KZ Mauthausen an seine Mutter und seinen Bruder geschrieben hat. Durch diese Briefe lernte sie ihren Vater neu kennen. Eva schreibt dazu: „Die wichtigste Bezugsperson für meine politische Bildung war mein Vater. Er bekämpfte als KPD-Mitglied ab 1933 illegal den Faschismus in Deutschland, wurde deshalb 1940 von der Gestapo verhaftet und gefoltert, 1941 wegen Hochverrat zu lebenslangem Zuchthaus verurteilt und 1943 mit dem Vermerk „Rückkehr unerwünscht“ ins Konzentrationslager Mauthausen verschleppt.“
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Kommende Veranstaltungen:
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Die Shoa, die Verfolgung und Ermordung der europäischen Jüdinnen und Juden, und das Erinnern an sie ist nicht Teil unseres Alltags. Zu wenig bekannt und gekennzeichnet ist diese Geschichte. Wer hat hier gelebt und gewirkt, wer war Teil der Nachbarschaft?
Wer musste gehen, wurde verfolgt und ermordet? Wessen Spuren suchen wir auf diesem Spaziergang?
Wir durchstreifen Pirna und sein Umland. Wir begeben uns auf die Spuren von Jüdinnen und Juden, beispielsweise von Familie Scooler. Wir besuchen... |
Zukünftiges Datum |
Samstag, 19. Oktober 2024 |
Veranstaltungsort |
TouristService Pirna, 7, Am Markt, Sonnenstein, Pirna, Sächsische Schweiz-Osterzgebirge, Sachsen, 01796, Deutschland |
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Vor 100 Jahren, im September 1924, übergab der Staat Sachsen die Burg Hohnstein per Mietvertrag dem Verband für deutsche Jugendherbergen. Sie wurde innerhalb weniger Jahre unter der Leitung des Herbergsvaters Konrad Hahnewald zu einer der größten Jugendherbergen im Deutschen Reich und erlangte internationale Bekanntheit. Der Lichtbildervortrag erzählt die Geschichte der Jugendburg Hohnstein ab 1924 bis zu ihrem Ende mit dem Beginn des Nationalsozialismus: Wie sah es auf der Burg aus und wie... |
Zukünftiges Datum |
Montag, 04. November 2024 |
Veranstaltungsort |
Burg Hohnstein, 1, Markt, Sachsenbergsiedlung, Hohnstein, Sächsische Schweiz-Osterzgebirge, Sachsen, 01848, Deutschland |
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Unter dem #Baseballschlägerjahre wird seit einigen Jahren eine intensivere Debatte um rechte Gewalt zu Beginn der 1990er Jahre geführt. Die momentane Stärke der extremen Rechten wie auch die Wiederkehr extrem rechter Jugendkultur, die an die Zeit um die Jahrtausendwende denken lässt, wirft die Frage auf, wie viel diese Situation mit dieser Zeit zu tun hat.
In seinem Vortrag "Die wiedervereinigte Rechte" will der Sozialwissenschaftler Lukas Jocher versuchen, hierzu einige Deutungsangebote zu... |
Zukünftiges Datum |
Donnerstag, 14. November 2024 |
Veranstaltungsort |
Kulturkiste K2 - K2 - Kulturkiste, 3, Schössergasse, Copitz, Pirna, Sächsische Schweiz-Osterzgebirge, Sachsen, 01796, Deutschland |
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