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  • Brennpunkt Sonnenstein?

    Lochner: 1 Schritt vor, 2 zurückWenn ihr nur die Hinweise und den Aufruf zur Gegenaktion lesen wollt,
    scrollt bitte zum Ende des Textes. [update 04.04.]

    Für den 5. April ist in Pirna eine Demonstration unter dem Motto „Brennpunkt Sonnenstein“ angekündigt. Aufrufende ist die, weitgehend von der NPD dominierte Initiative "Nein zum Heim Sächsische Schweiz/Osterzgebirge". Diesem Demo-Aufruf war ein Bericht auf der facebook-Seite des 1. FC Pirna vorausgegangen, der einen Vorfall beschreibt, bei dem "Ausländer" Mitglieder des Sportclubs angegriffen hätten. Verfasst und veröffentlicht wurde dieser Bericht von Tim Lochner, Stadtrat und 1. Vorsitzender des 1. FC Pirna.

    Lochner selbst war an dem Abend allerdings nicht vor Ort, postete die gegenüber ihm gemachten Angaben jedoch ungefiltert. Die Polizei hingegen bestätigt die Schilderungen Lochners nicht. „So, wie der Fall im Internet dargestellt ist, können wir ihn nicht bestätigen“, sagt Polizeisprecher Marko Laske gegenüber der Sächsischen Zeitung. Sie sei zwar im Einsatz auf dem Pirnaer Sonnenstein gewesen, die Abläufe seien aber noch nicht rekonstruiert. 1 Für Lochner, „dem verantwortungsbewussten Bürger“, allerdings kein Problem. Im Gegenteil, er heizt die Stimmung weiter an. Berichtete er noch am 22. März in populistischer Zweideutigkeit: "Im konkreten Fall wurde das ZDF von Besuchern des Punktspiels auf die "Heil Hitler-Rufe" des besagten Personenkreises hingewiesen. Man darf also gespannt sein, was im Beitrag des ZDF zu sehen sein wird. Ich persönlich bin nicht gespannt, ich weiß es schon jetzt." Wenige Tage später musste er eingestehen: "Ich habe mich in einem wichtigen Punkt missverständlich ausgedrückt. Nichtanwesende Leser könnten zu der Folgerung gelangen, das ZDF wäre die gesamte Zeit, also auch als die Tätlichkeiten passiert sind, anwesend gewesen. Dem ist ausdrücklich nicht so. Das Kamerateam war lediglich während des Punktspiels zugegen und hat von den geschilderten Tätlichkeiten keine Kenntnis erlangen können." 2

  • Comicreihe über Sachsnitz

    2. Teil (Neuerscheinung): Comic "(Nichts) Neues aus Sachsnitz"

    Nichts neues aus SachsnitzMaik, Nancy, Steve, Tom, Mandy, Thi Lan und Tarek sind sieben Freunde aus Sachsnitz, einer fiktiven sächsischen Kleinstadt. Die Jugendlichen gehören zu den Menschen, die sich der kleingeistig-braunen Engstirnigkeit aktiv entgegenstellen, welche ihre Heimatstadt im Würgegriff hat. Ihre Erlebnisse sind der sächsischen Realität entlehnt.

    Der Comic ist seit Ende 2016 erhältlich. Wenn ihr Interesse daran habt, schreibt uns bitte eine Mail.


    1. Teil: Comic "Jetzt re(i)chts in Sachsnitz!"

    Bereits 2007 war der erste Teil der Comicreihe, welcher sich mit rechter Gewalt beschäftigt erschienen. Innerhalb eines Jahres waren die 10.000 Exemplare vergriffen. Die Geschichte des jungen Tarek, der in Sachsnitz lebt wurde in die gesamte Bundesrepublik verschickt und wurde sogar ins Comic-Jahrbuch aufgenommen. Mittlerweile sind drei Auflagen erschienen. Der Comic wurde überarbeitet und an die neue Situation der Opferberatungsstellen in Sachsen angepasst.

    Leider sind gedruckte Exemplare, bis auf wenige restliche, vergriffen. Darum bieten wir euch den Comic zum onlinelesen auf scribd.com an.

  • Demonstration "100 Jahre sind genug" - 11. Mai 2019 - Bhf Dresden-Neustadt

    100 Jahre Abschiebehaft sind genugSeit 1919 Abschiebehaft in Bayern als antisemitisches Instrument eingeführt wurde, sind 100 Jahre vergangen. 100 Jahre in denen Menschen auch ohne dass sie etwas getan haben inhaftiert werden können. Wir finden: 100 Jahre sind mehr als genug! Es ist höchste Zeit, dass die Haft ohne Straftat Geschichte wird!

    Die Abschiebehaftkontaktgruppe Dresden möchte mit euch gemeinsam deutlich signalisieren, dass das Einsperren von Schutzsuchenden ein Unrecht ist. Freiheit wird Menschen genommen, die geflohen sind und die nichts anderes taten, als Schutz zu suchen.

    Die Auswirkungen für Inhaftierte sind katastrophal. Dies zeigte sich bereits in unserer kurzen Beratungstätigkeit seit Dezember 2018, dem Beginn des Vollzugs in Dresden.

    So trat ein inhaftierter Familienvater in den Hungerstreik, um gegen seine drohende Abschiebung zu protestieren. Nach kurzer Zeit wurde er immer schwächer. Dennoch: Kein Gericht mochte anerkennen, dass er nicht „haftfähig“ und auch nicht reisefähig ist, heißt, kein Flugzeug besteigen kann. Kein Gericht mochte anerkennen, dass auch seine Familie, darunter sein ungeborenes Kind, unter dem besonderen Schutz des Staates steht. Und die Familie nicht auseinandergerissen werden sollte. Letztendlich wurde er am 31. Januar 2019 zurück nach Marokko geschoben. Zurück bleiben seine Tochter und seine schwangere Frau. Dies ist nur eine von vielen Geschichten, die die Haft ohne Straftat schreibt. Seit 100 Jahren. Wir müssen damit rechnen, dass solche Geschichten auch in Dresden häufig geschrieben werden. Auch hier wird sich die 100-jährige, desaströse Geschichte der Abschiebehaft fortsetzen, die bereits mehrere Menschenleben beendet hat. Jeder weitere Tag, an dem Haft ohne Straftat irgendwo vollzogen wird, ist ein Tag zu viel! Lasst uns dafür protestieren, dass die Abschiebehaft Geschichte wird!

    Wir finden: nicht alles, was legal ist, ist Recht!

    Demonstration "100 Jahre sind genug" - 11. Mai 2019 - Bhf Dresden-Neustadt - 14 Uhr

  • Lebensspuren: meine.eure.unsere

    lebensspuren: meine. eure. unsereEin gemeinsames Projekt der AG Asylsuchende e.V., von weiterdenken - Heinrich Böll Stiftung Sachsen und unseres Vereins mit Unterstützung durch die Stiftung “Erinnerung, Verantwortung, Zukunft” (EVZ).

    Was weißt du über den Zweiten Weltkrieg? Und was hat das mit deiner Nachbarschaft zu tun?

    Wir gehen in sechs Workshops auf Spurensuche und recherchieren die Geschichte Pirnas. Wir schauen uns historische Orte der Ausgrenzung, Verfolgung und Vernichtung, aber auch des Widerstands an. Wir setzen uns mit Antisemitismus auseinander, aber auch mit den Erfahrungen des Exils. Wo liegen Unterschiede und gleiche Erfahrungen in euren Biografien?
    In den Workshops suchen wir die Geschichte des Nationalsozialismus und eine Verbindung zum Hier und Heute. Wir wollen die Biografien einer jüdischen Familie aus der Sächsischen Schweiz erforschen und über unsere eigene Lebensgeschichte sprechen. Ziel unserer Recherchen ist das Entwickeln einer Tour für Geflüchtete und zugewanderte Menschen. Ihr bekommt in unserem Workshop ein Zertifikat und könnt dann euer Wissen in einer Tour anbieten.

    Du kannst mitmachen, wenn du
    •     mindestens 16 Jahre alt bist,
    •     Migrations- oder Fluchterfahrung hast,
    •     Deutschkenntnisse auf B1 Niveau besitzt.

    Mehr Informationen, aktuelle Termine und Anmeldung auf der Projektseite https://ag-asylsuchende.de/meine-eure-unsere

  • PM: Initiative #SolidarischesPirna ruft erneut zu Friedenskundgebung auf

    SolidarischesPirna.jpgAuch am kommenden Freitag wird die Initiative "Solidarisches Pirna" wieder eine Kundgebung in Pirna durchführen. Diesmal lädt sie auf den Pirnaer Marktplatz ein, um ein Zeichen gegen den russischen Angriffskrieg zu setzen.
     
    Die Initiative gründete sich im vergangenen Jahr, um sich für ein solidarisches Miteinander einzusetzen. Solidarität zeigt sich für die Initiative darin, wie eine Gesellschaft in krisenhaften Situationen agiert. In einer pandemischen Lage geht es vor allem um Rücksicht gegenüber den Schwächsten in unserem Gemeinwesen. Aber eben auch darum, wie Politik solche Rahmenbedingungen setzt, die soziale und wirtschaftliche Probleme, die sich aus der Krise ergeben, maximal abfedert. Gleiches gilt auch für Kriege. Sie sind der Tiefpunkt der Zivilisation, die größtdenkbare Umweltzerstörung und ein Angriff auf jedwede menschliche Errungenschaft. Daher zählt auch hier Solidarität, mit dem Ziel Frieden wieder herzustellen und Leben zu schützen. 
     
  • Rückblick auf das vergangene Jahr Plauderkiste

    Rückblick auf das vergangene Jahr PlauderkisteIm letzten Sommer starten wir unser Projekt „Plauderkiste“. Jeden Montag und Mittwoch öffnete dabei die K2-Kultrkiste auf der Kirchgasse 2 in Pirna die Türen, damit sich Menschen, denen ein respektvolles und diskriminierungsfreies Miteinander am Herzen liegt, treffen können. Neben vielen Gesprächen gab es dabei Deutschlerngruppen, Strickgruppen oder Ausflüge. Auch die ganz konkrete Hilfe bei Umzügen war ein Thema.

    Besonderen Erfolg hatte unsere Strickgruppe. Unter anderem engagieren sich handarbeitsbegeisterte Frauen jeden Mittwoch in einem Strickkurs, der auch Geflüchtete willkommen hießt. Stricken macht froh, beruhigt, ist gut gegen Langeweile und verbindet. Egal ob in der K2 Kulturkiste oder der Flüchtlingsunterkunft in der Copitzer Jugendherberge, aus Bergen von Wolle wurden Mützen, Schals und mehr. Die Wollspendenaktion lief überraschend gut und wir saßen bis zur Verarbeitung auf Bergen bunter Wolle.

    Ein besonderer Ausflug war eine Fahrt zum Sachsenligaspiel der BSG Chemie Leipzig. Mit 20 jungen Menschen fuhren wir nach Leipzig und durften erst einmal selbst das Runde Leder rollen. Unsere Reisegruppe genoss sichtlich die Begegnung mit den Leipziger*innen, die uns dann zu einer Stärkung in die Sachsenstube, dem Heiligtum der chemischen Fangemeinschaft, einluden. Und auch fußballerisch lief alles perfekt, denn mit der Unterstützung von rund 1500 Chemie-Fans gelang dem Team ein 3:2-Erfolg.

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