Einen wirklich besonderen Tag durften wir am 23. November erleben, als eine Gruppe Radebeuler Gäste mit uns gemeinsam Hohnstein besuchte. Im Fokus standen dabei die Geschehnisse, die sich ab März 1933 auf der Burg abspielten. Die Nazis begannen politische Gegner*innen zu inhaftieren und organisierten somit eines der ersten Konzentrationslager im Deutschen Reich. Eigentlich sind diese geschichtlichen Führungen für uns keine Besonderheit.
Eine Besonderheit war die Gruppe von Schüler*innen, die auffällig interessiert und engagiert den Erzählungen lauschten. Sie kamen vom Radebeuler Luisenstift und arbeiten an einem Gedenkprojekt zum KZ Hohnstein. Ausschlaggebend dafür waren Zeitzeugnisse, die beide Orte miteinander verbinden. Am 26. Januar 2018 werden die Ergebnisse des intensiv geplanten Vorhabens präsentiert. Wir freuen uns wirklich, wieder einmal so eine spannende Gruppe durch das ehemalige Lagergelände begleitet haben zu dürfen.
Doch damit nicht genug, denn die Reisegruppe gleich drei Gäste mit, die mit der Geschichte verbunden sind. Zum einen war da Gabriele Hahn, die Tochter des ehemaligen Burgwarts Konrad Hahnewald.
Er gilt als erster Häftling des KZ. Sie brachte Fotos mit aus der Zeit, als ihr Vater die Burg als humanistische und Internationale Herberge leitete. Und mit Roland Hering (Enkel des im KZ Hohnstein ermordeten Martin Hering) und Dr. Michael Röhner (Sohn des KZ-Häftlings Walter Röhner) waren zwei weitere wichtige Personen mit auf unserer Tour. Beide berichteten über ihre Angehörigen und deren Erlebnisse. Alle drei unterstützten den Aufruf die Burg Hohnstein als Gedenkort zu erhalten.
Zum Abschluss besuchten wir dann die Hohnsteiner Konrad-Hahnewald-Schule, die das Gedenken an ihn weiter bewahrt. Zu verdanken ist dies Schulleiter Thomas Riedel und seinem Kollegium. Im Treppenhaus hängen Kopien von Gemälden, die Hahnewald nach Haftentlassung zeichnete. Außerdem erinnert eine kleine Ausstellung an sein Wirken.
Es war deutlich zu sehen, welche Chancen in so einem Schulprojekt liegen, wenn es eine entsprechend gute Vor- und Nachbereitung gibt und der Tag in ein Konzept eingebunden ist. Da wir in der Vergangenheit auch viele andere Erfahrungen sammeln mussten: Danke Luisenstift Radebeul!