seit unserem letzten Newsletter haben wir im Rahmen des internationalen Fachkräfteaustausches für Migrationspraktiker*innen #WCTE2016 unsere Gäste aus den USA in der Sächsischen Schweiz begrüßen können. Gemeinsam besuchten wir das Willkommensbündnis in Altenberg. Dort wurde uns nach einem Empfang durch den Bürgermeister die vielfältige Arbeit des Willkommensbündnis vorgestellt. Außerdem besuchten wir die Unterkunft am ehemaligen Grenzübergang. In Pirna wurden wir vom Oberbürgermeister empfangen und besuchten danach das neueröffnete Internationale Begegnungszentrum. Nach einer Diskussion über Pegida und andere rechte Bewegungen in Sachsen konnten wir die Besucher*innen noch auf einem Stadtrundgang durch Pirna begleiten. Am folgenden Tag nahmen wir noch an einem 2-tägigen Symposium im Rahmen des #WCTE2016 in Berlin teil.
Webseite Gedenkplätze umgestaltet und veröffentlicht
In einem ersten Schritt konnten wir unser Projekt
Gedenkplätze veröffentlichen. Mittlerweile haben wir die Orte der jüdischen Geschichte Pirnas eingezeichnet und Text- und Bildbeschreibungen veröffentlicht. Außerdem haben wir die Außenlager des Konzentrationslagers Flossenbürgs im Landkreis und den Ort der Bücherverbrennung in Pirna eingezeichnet. Ihr seid gerne eingeladen dieses Projekt zu testen und uns Hinweise, Anregungen und Kritik zu senden. Wir suchen außerdem noch Mitstreiter*innen für das Projekt.
Rückblick auf die Plauderkiste 2015-2016
Im letzten Sommer starten wir unser Projekt „Plauderkiste“. Jeden Montag und Mittwoch öffnete dabei die K2-Kultrkiste auf der Kirchgasse 2 in Pirna die Türen, damit sich Menschen, denen ein respektvolles und diskriminierungsfreies Miteinander am Herzen liegt, treffen können. Neben vielen Gesprächen gab es dabei Deutschlerngruppen, Strickgruppen oder Ausflüge. Auch die ganz konkrete Hilfe bei Umzügen war ein Thema.
Besonderen Erfolg hatte unsere Strickgruppe. Unter anderem engagieren sich handarbeitsbegeisterte Frauen jeden Mittwoch in einem Strickkurs, der auch Geflüchtete willkommen hießt. Stricken macht froh, beruhigt, ist gut gegen Langeweile und verbindet. Egal ob in der K2 Kulturkiste oder der Flüchtlingsunterkunft in der Copitzer Jugendherberge, aus Bergen von Wolle wurden Mützen, Schals und mehr. Die Wollspendenaktion lief überraschend gut und wir saßen bis zur Verarbeitung auf Bergen bunter Wolle.
Ein besonderer Ausflug war eine Fahrt zum Sachsenligaspiel der BSG Chemie Leipzig. Mit 20 jungen Menschen fuhren wir nach Leipzig und durften erst einmal selbst das Runde Leder rollen. Unsere Reisegruppe genoss sichtlich die Begegnung mit den Leipziger*innen, die uns dann zu einer Stärkung in die Sachsenstube, dem Heiligtum der chemischen Fangemeinschaft, einluden. Und auch fußballerisch lief alles perfekt, denn mit der Unterstützung von rund 1500 Chemie-Fans gelang dem Team ein 3:2-Erfolg.
Nach Auflösung der Pirnaer Flüchtlingsunterkunft leisteten wir vor allem Umzugshilfen und organisierten Möbel für die meist spartanisch eingerichteten Wohnungen. Im Sommer lief die Förderung unserer „Plauderkiste“ durch die Aktion Mensch aus. Wir machen trozdem weiter.
Rückblick auf die Bildungsbusfahrt mit dem VVN-BdA Region Dresden
Auf Busreise durch die Sächsische Schweiz. Erst einmal ist dies wohl nichts Besonderes. Doch wenn das Reisethema „NS-Geschichte“ heißt, ist das AKuBiZ natürlich mit dabei. So unterstützten wir die inhaltliche Ausrichtung der Fahrt, die durch die
VVN-BdA Region Dresden organisiert wurde. Mit 35 Personen fuhren wir dabei zum Frühen Konzentrationslager Hohnstein und berichteten sowohl über dessen Geschichte, als auch über den heutigen Umgang mit eben dieser. Zwischen 1933 und 1934 waren über 5000 Häftlingen hier interniert, mehrere von ihnen starben in Hohnstein oder später an den Folgen der Haft.
Im Anschluss fuhren wir weiter zur Gedenkstätte Pirna-Sonnenstein. Hier befand sich eine der großen Euthanasie-Anstalten, in der zwischen 1940 und 1941 über 14.000 Menschen ermordet wurden. Die sogenannten „lebensunwerten Leben“ galten im Nationalsozialismus als „wirtschaftlich unbrauchbar“. Nur wenige Menschen protestierten gegen dieses Unrecht.
Unseren letzten Halt unternahmen wir dann auf dem Friedhof in Lohmen, wo ein Gedenkstein für die Häftlinge des Flossenbürger Außenlagers in Pirna Mockethal/Zatschke steht. In diesem Lager, nahe des heutigen Kauflandes, waren über 100 Menschen inhaftiert, die das Lager für weitere ausbauen sollten. Unter ihnen waren auch die Brüder Salomonovic, die bereits mehrfach in Pirna zu Besuch waren.
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