"Ouri Jallow, das war Mord - Rassismus gibt´s an jedem Ort!" (Demonstration in Dessau am 01. April 2006) "Warum müssen die sich denn ausgerechnet hier treffen?" fragt kopfschüttelnd eine ältere Dame am Dessauer Bahnhof. Und ohne es zu wissen, ist ihre Frage keineswegs unberechtigt. Demonstrationen, die sich mit alltäglichem Rassismus, polizeilicher Gewalt oder anderen staatlichen Repressionen beschäftigen, könnten ohne weiteres auch in jeder anderen deutschen Stadt oder Gemeinde stattfinden. Doch es war nun einmal Dessau, in der Ouri Jallow auf "mysteriöse" Weise ums Leben kam. Im Januar 2005 wurde er von Beamten in Dessau verhaftet und in einer Zelle an die Liege gefesselt. Dort soll er sich gefesselt und auf einer nicht brennbaren Matratze liegend selbst angezündet haben. Nur sein verbrannter Leichnam konnte später geborgen werden. Bereits im Juni berichtete das Onlinemagazin "Spiegel" über jede Menge Ungereimtheiten und scheinbar rassistischen Motivationen. So bleibt ungeklärt, warum Ouri Jallow (nach Aussage der zweiten Obduktion) ein zerstörtes Trommelfell, ein gebrochenes Nasenbein und Einbrüche an der Siebbeinplatte hatte. Genauso, wie er sich im oben genannten Zustand selbst entzünden konnte. Um Aufklärung der Todesursache zu bekommen und gegebenenfalls eine Bestrafung der Täter_innen zu erwirken, demonstrierten am 01. April hunderte Menschen in Dessau. Rund 800 Leute kamen zu der bundesweit mobilisierten Demonstration zum Gedenken an Ouri Jallow. Vom Dessauer Bahnhof ging es durch die Stadt vorbei an Amts- und Landgericht, dem Markt und der Polizeiwache. Einige Male kam es zu Rangeleien mit Beamten, die versuchten Demonstrationsteilnehmer_innen zu kontrollieren. Die Demonstration war selbst sehr lautstark und die Redebeiträge sehr klar formuliert. "Wir werden erst aufhören, wenn die Umstände von Ouri Jallows Tot geklärt sind. Solange die Untersuchungsergebnisse so geheim gehalten werden, müssen wir davon ausgehen, dass er ermordet worden ist." sagte eine Demoteilnehmerin. Und dem ist nichts hinzuzusetzen.
Am Abend des 21.03. fand vor dem Pirnaer Rathaus eine Kundgebung gegen die Abgeordneten der NPD statt. Seit Sommer 2004 haben Mirko Liebscher und Egon Weihs das Stadtrats-Mandat für die NPD. Beide sind keine Unbekannten, denn schon während des Prozesses gegen die Kameradschaft "Skinheads Sächsische Schweiz" (SSS) geriet Weihs in die Schlagzeilen. Er poste damals schon auf dem Gruppenfoto der "SSS", der sein Sohn angehörte.
Das Antifaschistische Info Blatt und das schwedische Antifamagazin EXPO decken neue Verbindungen der Modemarke „Thor Steinar“ zur Neonaziszene auf.[/b] Wie eine gemeinsame Recherche des Antifaschistischen Info Blatts und des schwedischen antifaschistischen Magazins EXPO ergeben hat, hat ein ehemaliger Mitarbeiter der im brandenburgischen Zeesen ansässigen Modemarke „Thor Steinar“ Kontakte zur militanten Neonaziszene Schwedens.
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