Demonstration in Chemnitz. Rund 1000 TeilnehmerInnen demonstrierten am 14. Oktober in Chemnitz unter dem Motto "Schöner Leben ohne Naziläden". Bereits 2004 fand unter diesem Motto eine Demonstration in Chemnitz statt, die massiv von Nazis angegriffen wurde. Damals kamen gerade einmal 250 TeilnehmerInnen und dies zeigt, dass es gelang, sich nicht einschüchtern zu lassen. Die anwesenden Nazis, die zum teil stark angetrunken waren, wirkten planlos und überfordert. Auch diesmal trafen sie sich wieder vor ihrem Laden "Backstreet Noise", um die Antifa-Demonstration zu stören. Dies gelang nicht. Insgesamt war die Demonstration sehr laut und überzeugend...
Auf dem Markt in Hoyerswerda stehen fünf Menschen in Anzügen um einen Eimer herum. Was erst einmal lustig klingt, soll die städtische Gedenkveranstaltung "15 Jahre - Pogrome in Hoyerswerda" sein. Zwei dieser Veranstaltungen gibt es an diesem Tag und insgesamt kamen laut MDR 25 Menschen. Zur selben Zeit demonstrieren rund 400 AntifaschistInnen in der Stadt - im Gedenken an die Geschehnisse von 1991. Doch auch die aktuelle Situation wurde thematisiert und der Umgang mit der lokalen Naziszene kritisiert. Diese, die kreative Einzelaktionen ankündigten, hielten sich aber eher im Hintergrund bzw. standen schon seit 11.00 Uhr mit Bier am Rande.
Seit dem 21.08. findet bei Fürstenberg/Havel das diesjährige Bau- und Begegnungscamp zum ehemaligen Mädchenkonzentrationslager Uckermark statt, das am kommenden Samstag mit einem öffentlichen Rundgang auf dem Gedenkort Uckermark einen Abschluss finden soll. Das Gelände des ehemaligen Mädchenkonzentrations- und Vernichtungslagers Uckermark liegt in unmittelbarer Nähe des einstigen Frauen-KZ Ravensbrück. Das ehemalige Mädchen-KZ ist bis heute nicht Teil dieser offiziellen Gedenkstätte. Das Konzentrationslager für Mädchen bestand von 1942-45. Inhaftiert waren zum Großteil als “asozial“ stigmatisierte Mädchen und junge Frauen. Der Lageralltag war geprägt von Zwangsarbeit, Appellstehen, Hunger und unterschied sich somit nicht von den Bedingungen anderer Konzentrationslager. Im Januar 1945 wurde der größte Teil des Mädchen-KZ geräumt und zum Vernichtungslager umfunktioniert. In den vergangenen zwei Wochen kam eine Gruppe von FrauenLesbenTransgender zusammen, um sich mit dem Nationalsozialismus und seinen Kontinuitäten auseinanderzusetzen sowie den Gedenkort zugänglicher zu gestalten. Themen wie Formen und Funktionen von Gedenken, die Forschung zu Uckermark als Vernichtungslager, Entschädigungspolitik und der Umgang mit deutscher Vergangenheit - auch im eigenen familiären Kontext - wurden im Rahmen des antifaschistisch-feministischen Baucamps intensiv diskutiert. Alle Interessierten sind am o2.o9. um 14.oo Uhr zu einem öffentlichen Rundgang mit den Teilnehmer_innen eingeladen, der am Zugang zum Gedenkort (am Radweg Berlin-Kopenhagen zwischen Ravensbrück und Himmelpfort gelegen) beginnen soll.
http://www.maedchen-kz-uckermark.de