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Nachdem sich in Heidenau Rassist*innen zwei Tage hintereinander vor der Notunterunft gewaltsam ausgetobt hatten, fiel der Versammlungsbehörde im Landratsamt Sächsische Schweiz-Osterzgebirge nichts besseres ein, als auf ein Willkommensfest für die Geflüchteten mit einem polizeilichen Notstand zu reagieren und alle Versammlungen im Stadtgebiet von Heidenau zu untersagen. Glücklicherweise sahen das einige Gerichte anders und lehnten diese Grundrechteinschränkung ab. Somit versammelten sich vor der Notunterkunft mehrere hundert Menschen, um gemeinsam mit den in dem ehemaligen Baumarkt untergebrachten Asylsuchenden eine paar schöne Stunden zu verbringen.
Am darauffolgenden Tag demonstrierten dann in Dresden mehrere tausend vor allem junge Menschen und Familien vom Hauptbahnhof bis zum Neustädter Bahnhof. In zahlreichen Redebeiträgen wurde die Politik der Sächsischen Staatsregierung angegriffen. Vor dem Hintergrund der rassistischen Krawalle in Freital, Heidenau und Dresden war schon im Vorfeld der Demonstration von einem „kalkulierten Staatsversagen“ gesprochen worden. Die Verharmlosung von
Rassismus als Asylkritik ist einer der Gründe, weshalb die Zahl von Übergriffen und Brandanschlägen in den letzten Monaten stark zugenommen hat.
Über Heidenau berichteten auch die Kolleg*innen vom bnr.de:
Zahlreiche Neonazis in Heidenau
VON ANDREA RÖPKE
26.08.2015 - Augenzeugenberichte bestätigen, dass die NPD die Stimmung zunächst einheizte und rechte Hooligans und bekannte Neonazis dann die Ausschreitungen gegen Polizei und Gegendemonstranten übernahmen.
Rechtsextreme Wachmänner
VON ANDREA RÖPKE
03.09.2015 - Mitarbeiter einer Sicherheitsfirma, die Flüchtlingsunterkünfte bewacht, sympathisieren mit Neonazis und Hooligans.
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Veranstaltungshinweise:
Gedenkwoche vom 14.-17. September 2015 zum ehemaligen Konzentrationslager in Pirna
In der Zeit von 10. Januar 1945 bis Mitte April 1945 bestand in Mockethal-Zatzschke ein Außenlager des bayrischen Konzentrationslagers Flossenbürg. Die Häftlinge wurden zur Zwangsarbeit in nahegelegenen Sandsteinstollen gezwungen. Über Morde gibt es mehrere Berichte ehemaliger Häftlinge. Nach den Luftangriff en auf Dresden im Februar 1945 diente das Außenlager auch als Auffanglager für Häftlinge aus den Flossenbürger Außenlagern in Dresden. Am 13. April 1945 sind 131 Häftlinge registriert. 13 Tote sind in den Flossenbürger Nummernbüchern vermerkt, Zeug_innen sprechen jedoch von mindestens 53 Toten.
Zu den ehemaligen Häftlingen des Lagers gehörten auch die Brüder Josef und Michal Salomonovic, die bereits in Pirna als Zeitzeugen auftraten. Im 70. Jahr der Befreiung erinnern wir an die Verbrechen - die auch in der Region um Pirna stattgefunden haben.
Mehr zum geplanten Programm und Ablauf siehe hier.
Die Kinder von Aleppo - Zwischen den Fronten des Bürgerkrieges
Schauburg Dresden, 09.09.2015 um 20:00 Uhr
Aleppo ist zum Sinnbild des Bürgerkrieges in Syrien geworden. Eine geteilte Stadt in der die Fassbomben und Raketen des Assad-Regimes täglich Terror verbreiten. Für die dort lebenden Kinder ist der Krieg kaum zu ertragen: Sie haben Hunger, ständige Angst und ihre Kindheit schon lange verloren. Die Dokumentation "Die Kinder von Aleppo" des Journalisten Marcel Mettelsiefen zeigt schonungslos den Alltag dieser Kinder in einem der schlimmsten Kriegsgebiete unserer Zeit.
Filmvorführung und anschließendes Podiumsgespräch mit:
Kristin Helberg, Journalistin, Berlin
Nahla Osman, Rechtsanwältin und Vorsitzende des Dachverbands der deutsch-syrischen Hilfsorganisationen, Rüsselsheim
Marcel Mettelsiefen (angefragt), Journalist und Dokumentarfilmer
Moderation: Eileen Mägel, Journalistin, Dresden
Eine Kooperationsveranstaltung von Ausländerrat Dresden und Friedrich-Ebert Stiftung, Eintritt frei.
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Wir wünschen dir eine schöne Zeit, vielleicht sehen wir uns ja auf der Einen oder Anderen Veranstaltung.
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