GHT Frühe Werke von Georg Hans Trapp, des Zeichners von Flossenbürg
Eine Ausstellung der Seliger-Gemeinde
Mit dreizehn ausgewählten Beispielen zeigt die Seliger-Gemeinde seit 2025 eine kleine Ausstellung der wichtigsten Arbeiten des sudetendeutschen Graphikers und Malers Georg Hans TRAPP. Diese wurden in der Zwischen-kriegszeit (1920 bis 1930) erstellt.
Georg Hans (Johann) TRAPP wurde am 1. Dezember 1900 in Tischau (Mstišov) in der Nähe von Eichwald (Dubi), Bezirk Teplitz geboren. Sein Vater war Hüttenarbeiter. Die Familie lebte in einfachen Verhältnissen. TRAPP erlernte zunächst den Beruf Glasgraveurs. Er bildete sich weiter mit einem Studium an der Berufsfachschule für Keramik und Kunstgewerbe in Teplitz-Schönau. Weiter ging es an der Akademie für Malerei in Rom und anschließend war er bei Victor SLAMA zur Ausbildung in Wien. TRAPP kehrte zurück nach Teplitz-Schönau. Er wurde zum Illustrator der sudetendeutschen Sozialdemokratie und schuf für verschiedene Zeitungen, darunter den Sozialdemokrat Prag, Buchtitel, Jahrbücher und zahlreiche Bilder mit politischem Anspruch.
In der Teplitzer Jugendorganisation des Sozialistischen Jugendverbandes der Sozialdemokratie war er der TRAPPSCHORSCH und tonangebend. Er hatte weitere vielseitige künstlerische Talente, konnte z.B. rezitieren und musizieren. In den 1930-er Jahren arbeitete er als Zeichner für die Teplitzer Zeitung FREIHEIT und andere sozialdemokratische Publikationen. Er schuf Plakate, Graphiken und z.B. auch 1936 für den Reichsjugendtag in Bodenbach ein Bühnenbild. Durch diese Arbeit und politische Aussagen war er das Ziel nationalsozialistischer Verfolgung.
Nach dem Münchner Abkommen emigrierte TRAPP mit seiner Lebensgefährtin Hanne nach Norwegen. Nach dem Einmarsch der Wehrmacht konnten TRAPP und seine Frau sich nicht nach Schweden retten, sie wurden bald in Norwegen inhaftiert und nach Deutschland verschleppt. TRAPP kam u.a. in das KZ Flossenbürg. Er erlebte den Todesmarsch nach Dachau. Dort sah ihn Alois ULLMANN, er rettete ihn vor dem Tod.
In Dachau unterzeichnete TRAPP am 8. Mai 1945 eine Erklärung der im KZ inhaftierten Deutschen aus der Tschechoslowakei, in der diese den Willen zum Neubeginn zum Ausdruck brachten. Es ging um den gemeinsamen Wiederaufbau in der CSSR. Seine Frau überlebte das KZ Ravensbrück und andere Frauenlager. 1945 kehrten sie zusammen kurz in die CSSR zurück, übersiedelten dann nach GRÄNNA in Schweden und dort setzte TRAPP seine künstlerische Arbeit in vielfältiger Weise fort. Anfänglich fertigte er beeindruckende Skizzen über das Leid der Häftlinge. Eine erste Ausstellung der Seliger-Gemeinde entstand unter dem Titel „Antlitz der Opfer“.
In Schweden lebte er als anerkannter Künstler und seine Arbeiten veränderten sich. Er wandte sich überwiegend der Malerei zu. Er hat in Schweden künstlerische Spuren, auch in Kirchen und Gebäuden, hinterlassen.
Georg TRAPP starb am 17. September 1977 in Gränna/Schweden.
Mehr Informationen: https://www.esgehtumalles.eu/ausstellung-georg-hans-trapp/
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Öffnungszeiten Kulturkiste K2
jeden Donnerstag 14-17 Uhr
und nach Absprache