Für die nun bald folgenden sonnigen Tage empfehlen wir euch die Broschüre von Weiterdenken, der Heinrich-Böll-Stiftung in Sachsen: "Zur Sache! Was die AfD wirklich will", die ihr auf der Webseite von Weiterdenkenon Weiterdenken herunterladen könnt.
Welche Alternative?
Gegen »Altparteien«, »Genderismus« und »Systemmedien« – die Partei Alternative für Deutschland (AfD) stellt sich dar, als wäre sie die einzige Alternative. Doch was für eine Alternative wäre das?
Die AfD gibt sich mal bürgerlich und konservativ, mal als Protestpartei, mal als Stütze des Mittelstandes, mal offen nationalistisch, mal als Stimme der »kleinen Leute«, mal als Tabubrecherin. Vielen fällt es deswegen schwer, eine klare Haltung zur AfD zu beziehen. Darf man die rechts nennen? – Ja, man darf.
Die AfD hat Verbindungen zu Neonazis und (ehemaligen) NPD-Mitgliedern, zur extrem rechten Identitären Bewegung und Burschenschaften. Ihre Jugendorganisation, die Junge Alternative, betrifft das mindestens genauso.
Ihr wollt diesen Aufruf mitunterzeichnen? Schickt uns eine Mail!
Im Zentrum der romantischen Kleinstadt Hohnstein steht eine Burganlage, die mehr als 100 Meter auf Sandstein gebaut über dem Polenztal weithin zu sehen ist. Sie liegt in der Sächsischen Schweiz, einem fantastischen Klettergebiet mit hunderten Sandsteingipfeln. Die Burg ist seit fast 700 Jahren Wahrzeichen der Stadt - die Stadtgeschichte ist ohne die Burggeschichte nicht denkbar. Als Verwaltungssitz, "Männerkorrektionsanstalt", Jugendherberge und Sitz der Hohnsteiner Kasper-Puppenbühne besitzt sie eine wechselvolle Geschichte mit überregionaler Bedeutung.
Die Burg in Hohnstein zählte unter der Leitung von Konrad Hahnewald zwischen 1924 und 1933 zu einer der größten und schönsten Jugendherbergen Deutschlands. Zugleich wurde sie in dieser Zeit als Jugendburg ein Zentrum der demokratischen Jugendbegegnung und ein Ort des internationalen Austauschs. Die Gäste stammten zum Beispiel aus Indien, Japan und Kanada. Die Burg ist damit ein wichtiger Baustein der demokratischen Geschichte Sachsens mit einer deutlich über seine Grenzen hinausgehenden Bedeutung.
Weiterlesen: Aufruf: Burg Hohnstein als Ort der Erinnerung erhalten!
Regelmäßig berichten wir über rechte Aktivitäten in unserem Landkreis. Aufmerksame Bürger*innen unterstützen uns dabei und haben das vergangene Jahr über die Aktivitäten in einer Chronik zusamengefasst. So kam es allein im Landkreis Sächsische Schweiz/Osterzgebirge zu mehr als 45 An- und Übergriffen auf Personen und Objekte durch Rechte, die meisten davon in Pirna, Sebnitz, Freital und Bad Gottleuba. Die Bandbreite reicht dabei von gefährlicher Körperverletzungen, über Angriffe mit Waffen, dem Anbringen von Pyrotechnik an Häusern bis zu versuchtem Totschlag. Darin nicht enthalten sind Schmierereien, Plakate, Flyer und sonstige Aktionen mit rassistischen, antisemitischen oder volksverhetzendem Inhalt. Das waren mehr als 235 im vergangenen Jahr. Im gleichen Zeitraum führten Rechte mehr als 36 Demonstrationen und Kundgebungen durch. Hier lag der Schwerpunkt auf den Städten Sebnitz, Pirna, Heidenau und Freital. Letztes Jahr fanden zusätzlich noch mehr als 50 Veranstaltungen in geschlossenen Räumen statt, dabei wurden der Stadtkrug in Dohna, die Drogenmühle in Heidenau und das Haus Montag in Pirna am häufigsten genutzt.
Wenn ihr weitere Informationen habt, schickt uns bitte eine Mail.
Wie dem Lokalteil Pirna der Sächsischen Zeitung der Wochenendausgabe vom 25. Februar zu entnehmen ist, endet das Insolvenzverfahren des Familienferien- und Häuserwerks der Naturfreunde Deutschlands um die Burg Hohnstein zum Jahresende 2017. Damit wäre ein Eigentumswechsel der Burg, wenn auch teilweise kompliziert durchführbar, möglich. Aus unserer Sicht kann die Burg nur durch die öffentliche Hand betrieben werden, wie es auch Hohnsteins Bürgermeister Daniel Brade, fordert. Nur diese hat die vollständige Kontrolle über die Zugänglichkeit, den aktuellen Zustand, Ausbau und Betrieb der Burg.
Die Burg hat eine wechselvolle Geschichte erfahren. Unter anderem war sie „Männerkorrektionsanstalt“ und Jugendgefängnis. Ab 1926 war sie Jugendherberge, übrigens die größte im Deutschen Reich. Sie war aber auch Ort des Hohnsteiner Puppenspiels. Mit der Machtübergabe an die Nationalsozialisten wurde die Burg eines der ersten frühen Konzentrationslager im Deutschen Reich mit tausenden Gefangenen, die entmenschlicht und gequält wurden und zahlreiche Opfer zu verzeichnen hatten. Danach war sie Gefangenenlager für polnische und französische Offiziere und später Kriegsgefangenenlager für jugoslawische und sowjetische Kriegsgefangene. Mehrere der genannten Epochen sind nicht grundlegend erforscht bzw. aufgearbeitet.
Weiterlesen: Burg Hohnstein muss im öffentlichen Besitz verbleiben
Im Herbst 2001 legten wir, gemeinsam mit anderen Jugendlichen aus Pirna und der Region, den Grundstein zur Gründung des heutigen Vereins. Wir wollten eine Alternative zu bestehenden rechten Strukturen schaffen und so ein Zeichen für Mitmenschlichkeit und Solidarität setzen. In den ersten Jahren lag der Schwerpunkt auf der Suche nach eigenen Vereinsräumen. Später änderte sich die Ausrichtung des AKuBiZ und im Fokus standen Vorträge zur rechten Szene in der Region. Die Ziele sind aber bis heute der Einsatz für Gerechtigkeit und Diskriminierungsfreiheit.
Wir organisieren ehrenamtlich Projekte zur Erinnerungsarbeit, Bildungsveranstaltungen und antirassistische Kulturevents. Für die Arbeit wurden wir schon mehrfach ausgezeichnet, beispielsweise mit dem taz-Panterpreis, dem Toleranzpreis der SG Dynamo Dresden, dem Regine-Hildebrandt-Preis oder dem Bundespreis Botschafter der Toleranz.
Eine Auswahl unserer Aktivitäten im letzten Jahr stellen wir euch in unserem Sachbericht vor und möchten uns für eure vielfältige Unterstützung bedanken.
Am 27. Januar, dem Gedenktag für die Opfer des Holocaust fand am Vormittag eine Feierstunde am Denkmal an der Grohmannstrasse in Pirna mit knapp 70 Teilnehmenden statt. Es waren Vertreter*innen aus Politik, Kultur und Gesellschaft gekommen um die deutsche Geschichte nicht vergessen zu machen, sondern zu erinnern. Wie die Jahre zuvor sprach zuerst OB Hanke, gefolgt von einer Rednerin des VVN um im Anschluss an diese die Blumen sowie Kränze am Denkmal niederzulegen. Auffällig an der Rede des OB war seine klare und scharfe Kritik an der Dresdner Rede von Höcke und Co. und wie wichtig es deshalb ist die Erinnerung und Mahnung über den Nationalsozialismus aufrecht zu erhalten. Dieses Jahr standen die vielen unschuldigen Opfer, welche aufgrund ihrer körperlichen und geistigen Einschränkungen, von den Nazis als "unwert" eingestuft und auch in den Gaskammern auf dem Pirnaer Sonnenstein kaltblütig ermordet wurden. Gedacht wurde Martin Kretschmer, Mitbegründer der Heilpädagogischen Schule in Bonnewitz. Auch in Martin Kretschmer schrie der Gedanke, dass eine Kultur auch daran zu messen sei, wie eine Gemeinschaft mit ihren schwächeren Gliedern umgeht. Aufgrund seines Wirkens wurde er von der Gestapo im Sommer 1941 als Staatsfeind verhaftet und verstarb im Februar 1942 im Sachsenhausener Außenlager Klinkerwerk.
Weiterlesen: Vielfältiges Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus