Für ihr soziales und sozialpolitisches Engagement wurde Anne, die seit langer Zeit aktives Mitglied unseres Vereins ist, heute mit dem David-Schmidt-Preis ausgezeichnet. In der Laudatio wurde ihr Engagement in ihrem Einsatz für die Gedenk- und Erinnerungskultur im Landkreis, ihr Wirken in der AG Asylsuchende und für die Gleichberechtigung von LSBTTIQ gewürdigt.
Der David-Schmidt-Preis ist nach dem Radebeuler Antifaschisten David Schmidt benannt, der mit nur 29 Jahren letztes Jahr starb. Er beteiligte sich aktiv in einer Vielzahl von politischen Gruppen. Mit dem David-Schmidt-Preis wollen Wegbegleiter*innen und Freund*innen die Unterstützung weiter geben, die David ihnen immer gab.
Die Verleihung fand im seit 1991 existierenden Radebeuler Jugend- und Kulturverein Noteingang e.V. statt. Nominiert für den David-Schmidt-Preis waren 13 Einzelpersonen als auch Gruppen, Initiativen oder Vereine. Neben Anne wurde die Agenda Alternativ aus Schwarzenberg ausgezeichnet. Zusätzlich wurde ein Sonderpreis für Asyl- und Flüchtlingsarbeit ausgelobt. Mit diesem wurden die Soroptimist International – Club Pirna ausgezeichnet.
Die Situation, der Asylsuchende im Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge ausgesetzt sind, ist derzeit unerträglich. Animiert durch die Großdemonstrationen von Pegida und Co. und hofiert durch die sächsische CDU, die in ihrem Positionspapier die Forderungen des Straßenmobs in Textform meißelt, fühlen sich Rassist_innen angeheizt, ihren Hass auf die Straße zu bringen. Nicht überall gelingt dies gleich gut.
So gab es seit Ende des letzten Jahres Demonstrationen in Bad Schandau, Sebnitz, Neustadt in Sachsen, Pirna, Heidenau, Dippoldiswalde, Schmiedeberg, Freital und anderen Gemeinden. Doch es kann nicht von einer Selbstorganisation von Bürger_innen ausgegangen werden. Als Hauptakteure der Veranstaltungen präsentieren sich meist Mitglieder der NPD. Zu den Demonstrationen in Pirna konnte die NPD zuletzt keine 100 Teilnehmenden organisieren. Unter einem Foto auf dem etwa 50 Personen zu sehen sind, steht: „Etwa 150 Bürger setzten am heutigen Montag in Pirna ein Zeichen.“ Zur Demonstration am 25.03.2015 kamen rund 150 Menschen zur von der NPD angemeldeten Demonstration, die laut Sächsischer Zeitung wegen mangelnder Teilnahme vorzeitig abgebrochen wurde.
Wie aus Presseberichten zu erfahren ist, wurde Pirnas Oberbürgermeister Klaus-Peter Hanke und seine Familie von unbekannten Rassist*innen bedroht. Wir sind sehr bestürzt und aufgebracht darüber, dass Herr Hanke und seine Familie bedroht werden, weil er sich für Flüchtlinge einsetzt und sich gegen Rassismus engagiert.
Herr Hanke sendet mit seinem Einsatz für Mitmenschlichkeit wichtige Signale in die Einwohner*innenschaft von Pirna und darüber hinaus. Wir sind Herrn Hanke sehr dankbar für sein Engagement, Flüchtlinge dezentral unterzubringen und ihnen weitere Unterstützung Teil werden zu lassen.
Die Drohungen gehen uns alle etwas an! Wir dürfen nicht zulassen, dass engagierte Politiker*innen dem Druck von Nazis nachgeben müssen. Wir stehen gemeinsam für eine solidarische Gesellschaft und ergreifen Partei für Flüchtlinge.
Wir erklären uns hiermit solidarisch mit Herrn Oberbürgermeister Hanke:
AKuBiZ e.V. | Thomas Dißelmeyer (DGB Kreisvorsitzender Sächsische Schweiz - Osterzgebirge) | Opferberatung für Betroffene rechter und rassistischer Gewalt des RAA Sachsen e.V. | Kulturbüro Sachsen e.V. | Hanno e.V. | Ines Kummer und Hannes Merz für KV Bündnis 90/Die Grünen | SPD Kreisverband Sächsische Schweiz-Osterzgebirge | SPD\Grüne Stadtratsfraktion | Ralf Wätzig | Bürgerforum Pirna - Aktiv gegen Rechts | AG Asylsuchende Sächsische Schweiz-Osterzegbirge e.V. (i.G.) | Aktion Zivilcourage e.V. | K²-Kulturkiste | Die Theatermacher. Theaterpädagogisches Zentrum Pirna e.V. | VVN-BdA Sachsen e.V. Kreisverband Sächsische Schweiz | Lutz Richter (MdL Sachsen DIE LINKE) | Die LINKE Stadtverband Pirna | Die Linke Stadtratsfraktion Pirna