Chronik rechter Aktivitäten

Rechte Aktivitäten melden

Newsletter abonnieren

Spende für die K²-Kulturkiste

Ehrenhain in La FatarellaAm 16. November 1938 endete die Schlacht am Ebro - die letzte große Offensive der Internationalen Brigaden während des Spanischen Bürgerkriegs. Mit zahlreichen Verlusten leitete sie die Niederlage der Spanischen Republik und den Sieg des faschistischen General Francisco Francos ein. Dieser begann zwei Jahre zuvor einen Putsch gegen die gewählte Regierung des Linksbündnisses. Zur Teilnahme an einem internationalen Treffen wurden wir in die katalanische Stadt La Fatarella eingeladen und durften von 16. bis 18. November an verschiedenen Veranstaltungen teilnehmen. Organisiert wurde das Treffen von den Vereinen KFSR 1936-1939 e.V. (Deutschland) und Lo Riu (Katalonien).

Zu den über 30 internationalen Gästen gehörten unter anderem John Kailin (Sohn eines Spanienkämpfers aus den USA), Mario Kloostra und Hetty van der Hall (Sohn/Tochter von Spanienkämpfern aus den Niederlanden), Ulrike Rom (Witwe eines Spanienkämpfers aus Deutschland) und die Tochter des republikanischen Offiziers Manuel Tagüeña aus Mexiko. Weitere Teilnehmende kamen aus Russland, Schottland, Frankreich, Österreich und Dänemark.

Gemeinsam mit weiteren Teilnehmenden aus La Fatarella und Umgebung begaben wir uns zum Ehrenhain für die Internationalen Brigaden. Dort wurde zu Beginn ein neues Denkmal in Erinnerung eingeweiht. unter den rund 100 Gästen befanden sich auch Ester Capella (Senatorin für Justiz der Landesregierung), Carmen Garcia Suarez (Direktorin der Abteilung Demokratische Geschichtsaufarbeitung bei der Landesregierung), Gesine Lötzach (MdB, DIE LIENKE), Josep Suñer (ehemaliger Bürgermeister der Stadt La Fatarella und Mitinitiator des 1. Ehrenhain) sowie Pepe Gamero (ehemaliger Bürgermeister von Corbera del Ebro). Im Anschluss konnten dann durch die Teilnehmenden individuelle Gedenktafeln für Spanienkämpfer*innen enthüllt werden. Unser Verein spendete dabei vier Tafeln für lokale Mitglieder der Internationalen Brigaden: Arno Hering (Struppen), Erich Glaser (Dresden), Alfred Möbius (Sebnitz) und Rudolf Hering (Schöna). Leider gab es hierfür zu wenig Zeit - auch um mit den anderen Teilnehmenden ins Gespräch über die geehrten Personen zu kommen. Die Gruppe traf sich dann wieder in der Stadt La Fatarella zur Eintragung im Goldenen Buch der Stadt und für ein Konzert der Gruppe Brigade Intergeneracional. Am Ende des Tages konnten wir zwei Museen der Stadt besichtigen. Eines von beiden war die städtische Ausstellung zu den Internationalen Brigaden. Dort kam es zu größeren Diskussionen zwischen der Leitung des Museums und Teilnehmenden der Gruppe, die in der Form eine Relativierung der Ereignisse und eine Gleichsetzung der Kriegsgegner*innen sahen. Dies lag vor allem in der wenig vorhandenen Kontextualisierung und der gleichsetzenden Gestaltung.

Einen Tag später reisten wir dann zu der historischen mit Bunkern befestigten Verteidigungslinie im Gelände um La Fatarella. Dort wurde auch im Beisein der Tochter von Manuel Tagüeña ein Denkmal für eben diesen eingeweiht.  Tagüeña war einer der Befehlshaber während der Ebro-Schlacht und wurde damit mit nur 25 Jahren für über 30.000 Kämpfer*innen verantwortlich. Nach der republikanischen Niederlage zog der Stalinismus-Kritiker 1955 nach Mexiko. Von dort reisten neben seiner Tochter weitere Familienangehörige nach La Fatarella. Nach dem Blumen niedergelegt wurden, konnten die Teilnehmenden einer sogenannten Reenactment-Show teilnehmen. Dabei wurde der Rückzug der Internationalen Brigaden und der Sieg der Franco-Truppen nachgespielt. Auch diese löste einige heftige Diskussionen in der Reisegruppe aus, denn ein großer Teil konnte mit dieser "Form der Erinnerung" nichts anfangen. Sie sehen darin eine gefährliche Verklärung der Kriegsereignisse.

Um auch für uns einen guten Abschluss der Veranstaltung zu finden, reisten wir mit weiteren Teilnehmenden nachher in die nahe Stadt Corbera d’Ebre. Der gesamte damalige Ort auf dem Hügel wurde durch die deutsche Legion Condor zerstört und in der Folge unterhalb des Hügels neu aufgebaut. Das zerstörte und unbewohnbare "Poble Vell" wurde als Denkmal rekonstruiert und ist seit dem 20. Juli 1992 ein Kulturdenkmal. Es zählt zu den beeindruckendsten "Museen" und schloss unsere Reise ab. Wir bedanken uns für die Einladung beim KFSR e.V. - insbesondere bei Ulrike, Christiane und Jordi.


Zum Seitenanfang
Wir benutzen Cookies

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.