Zwei Antira-Demos in Dresden "Das bisschen Totschlag..."[/b] Gegen 16 Uhr sammelten sich heute ca. 200 Antifaschist_innen am Altmarkt-Center in Dresden um gemeinsam zum 15. Jahrestag des rassistischen Mordes an Jorge Gomondai* zu gedenken und ein Zeichen gegen Rassismus und die Ignoranz gegenüber dem Nazimord vor 15 Jahren in Dresden zu setzen. Nach anfänglichem Stress durch die Ordnungsbehörden, die eingeteilten Ordner_innen passten ihnen immer wieder nicht, da sie in, anscheinend illegal geführten Dateien als sogenannte "Linksextremisten" geführt wurden**, konnte die Demonstration beginnen.
Weiterlesen: Gomondai-Gedenkdemonstration am 06. April 2006 in Dresden
Veranstaltung am Freitag, den 7. April, um 20 Uhr im Stadtteilhaus Äußere Neustadt (Ecke Priesnitzstraße/Louisenstraße)
Unheilige Allianzen
Zunehmend gewinnt eine Mischung aus Nazi-Satanisten und völkischen Germanophilen im Black Metal an Bedeutung. In einem nicht unerheblichen Teil der Szene sind die Verbindungen ins neonazistische Lager fliessend. Auch in Sachsen sind Protagonisten dieser Szene aktiv. Sie veranstalten Konzerte, betreiben Labels und Versände. In einer Szene, in der die Verherrlichung von Mord und Krieg die Grenzen zwischen Fiktion und Realität verschwimmen lässt, das Heidentum als ein "natürlicher" Ausdruck des germanischen Volkes gilt und misanthropische Schimären die Vorstellungen eines sozialen Miteinanders verdrängen, müssen sich Rechte im Black Metal nicht verstecken. Ganz offen werden Nationalsozialismus und Shoah glorifiziert, wird die Vernichtung alles Schwachen propagiert und die Rasse zur Grundlage des Denkens und Handeln erklärt. Über den engen Rand des "NS-Black-Metal" hinaus gehören dabei Rassismus und Antisemitismus schon längst zum guten Ton der Szene. Die Autoren des Buches "Unheilige Allianzen" Christian Dornbusch und Hans-Peter Killguss sprechen über "national socialist black metal". eine Veranstaltung von a.l.i.a.s. dresden, AKuBiZ Pirna und DGB Jugend Sachsen
Neonazis and NSBM's will have to stay out.
"Ouri Jallow, das war Mord - Rassismus gibt´s an jedem Ort!" (Demonstration in Dessau am 01. April 2006) "Warum müssen die sich denn ausgerechnet hier treffen?" fragt kopfschüttelnd eine ältere Dame am Dessauer Bahnhof. Und ohne es zu wissen, ist ihre Frage keineswegs unberechtigt. Demonstrationen, die sich mit alltäglichem Rassismus, polizeilicher Gewalt oder anderen staatlichen Repressionen beschäftigen, könnten ohne weiteres auch in jeder anderen deutschen Stadt oder Gemeinde stattfinden. Doch es war nun einmal Dessau, in der Ouri Jallow auf "mysteriöse" Weise ums Leben kam. Im Januar 2005 wurde er von Beamten in Dessau verhaftet und in einer Zelle an die Liege gefesselt. Dort soll er sich gefesselt und auf einer nicht brennbaren Matratze liegend selbst angezündet haben. Nur sein verbrannter Leichnam konnte später geborgen werden. Bereits im Juni berichtete das Onlinemagazin "Spiegel" über jede Menge Ungereimtheiten und scheinbar rassistischen Motivationen. So bleibt ungeklärt, warum Ouri Jallow (nach Aussage der zweiten Obduktion) ein zerstörtes Trommelfell, ein gebrochenes Nasenbein und Einbrüche an der Siebbeinplatte hatte. Genauso, wie er sich im oben genannten Zustand selbst entzünden konnte. Um Aufklärung der Todesursache zu bekommen und gegebenenfalls eine Bestrafung der Täter_innen zu erwirken, demonstrierten am 01. April hunderte Menschen in Dessau. Rund 800 Leute kamen zu der bundesweit mobilisierten Demonstration zum Gedenken an Ouri Jallow. Vom Dessauer Bahnhof ging es durch die Stadt vorbei an Amts- und Landgericht, dem Markt und der Polizeiwache. Einige Male kam es zu Rangeleien mit Beamten, die versuchten Demonstrationsteilnehmer_innen zu kontrollieren. Die Demonstration war selbst sehr lautstark und die Redebeiträge sehr klar formuliert. "Wir werden erst aufhören, wenn die Umstände von Ouri Jallows Tot geklärt sind. Solange die Untersuchungsergebnisse so geheim gehalten werden, müssen wir davon ausgehen, dass er ermordet worden ist." sagte eine Demoteilnehmerin. Und dem ist nichts hinzuzusetzen.