Ein gemeinsames Projekt der AG Asylsuchende e.V., von weiterdenken - Heinrich Böll Stiftung Sachsen und unseres Vereins mit Unterstützung durch die Stiftung “Erinnerung, Verantwortung, Zukunft” (EVZ).
Was weißt du über den Zweiten Weltkrieg? Und was hat das mit deiner Nachbarschaft zu tun?
Wir gehen in sechs Workshops auf Spurensuche und recherchieren die Geschichte Pirnas. Wir schauen uns historische Orte der Ausgrenzung, Verfolgung und Vernichtung, aber auch des Widerstands an. Wir setzen uns mit Antisemitismus auseinander, aber auch mit den Erfahrungen des Exils. Wo liegen Unterschiede und gleiche Erfahrungen in euren Biografien?
In den Workshops suchen wir die Geschichte des Nationalsozialismus und eine Verbindung zum Hier und Heute. Wir wollen die Biografien einer jüdischen Familie aus der Sächsischen Schweiz erforschen und über unsere eigene Lebensgeschichte sprechen. Ziel unserer Recherchen ist das Entwickeln einer Tour für Geflüchtete und zugewanderte Menschen. Ihr bekommt in unserem Workshop ein Zertifikat und könnt dann euer Wissen in einer Tour anbieten.
Du kannst mitmachen, wenn du
• mindestens 16 Jahre alt bist,
• Migrations- oder Fluchterfahrung hast,
• Deutschkenntnisse auf B1 Niveau besitzt.
Mehr Informationen, aktuelle Termine und Anmeldung auf der Projektseite https://ag-asylsuchende.de/meine-eure-unsere
Rund 60 Teilnehmende waren wir am 9. November zur Gedenkveranstaltung an die Novemberprogrome 1938, die wir gemeinsam mit dem Laienchor PirMoll im Pirnaer Stadthaus gestalteten und mit der Stadt Pirna veranstalteten. Dabei lasen wir aus Esra Jurmanns Buch "Vor allen Dingen war ich ein Kind. Erinnerungen eines jüdischen Jungen aus Pirna". Der Pirnaer Oberbürgermeister Klaus-Peter Hanke sprach Grußworte an die Teilnehmenden und der Pirmoll begleitete uns mit jiddischen Liedern. Nach der rund einstündigen Veranstaltung gingen wir zur Gedenktafel an die Novemberpogrome am ehemaligen Konfektionsgeschäft der Familie Jurmann und legten in Gedenken Blumen nieder.
Besonderen Dank an die Lesenden und den Laienchor PirMoll.
Bilder der Veranstaltung:
Wir freuen uns jetzt schon auf unsere Bildungsfahrt im September 2020 hinweisen zu können. Gemeinsam mit Praxis Reisen werden wir in Belgrad unterkommen und freuen freuen uns jetzt schon auf ein spannendes Programm. Mehr Informationen findet ihr in folgendem Text und in der Veranstaltungsankündigung.
Kontinuitäten und Brüche der jugoslawischen Linken
Jugoslawien gehört heute der Geschichte an. Das Land, das sich im Zweiten Weltkrieg durch die jugoslawischen Partisan*innen selbst befreite, schlug in Zeiten des Kalten Krieges den »Dritten Weg« ein. Damit hatte es ein eigenes Sozialismusmodell entwickelt, welches sich von der Sowjetunion abgrenzte. Nach dem Zusammenbruch des Ostblocks kam es zu blutigen Auseinandersetzungen. Infolgedessen zerfiel Jugoslawien. Heute ist die Bevölkerung in den Nachfolgeländern von Privatisierungswellen, hoher Arbeitslosigkeit und Armut betroffen.
Auf der Reise wollen wir uns mit der Geschichte und Gegenwart (Ex)Jugoslawiens befassen. Wie wird an den Zweiten Weltkrieg erinnert? Welche Erinnerungskämpfe werden geführt? Was war Ziel der 1968er-Bewegung in Jugoslawien? Und mit welchen Themen beschäftigen sich die soziale Bewegungen in der Region heute? Um Antworten auf diese Fragen zu bekommen treffen wir Sozialwissenschaftler*innen, Historiker*innen und politischen Aktivist*innen. Wir besuchen Initiativen und Projekte und werden auf Rundgängen und Besichtigungen die Städte erkunden.