AKuBiZ-Newsletter vom 08.10.2016

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Newsletter vom 08.10.2016

Liebe*r Besucher ,

seit unserem letzten Newsletter haben wir im Rahmen des internationalen Fachkräfteaustausches für Migrationspraktiker*innen #WCTE2016 unsere Gäste aus den USA in der Sächsischen Schweiz begrüßen können. Gemeinsam besuchten wir das Willkommensbündnis in Altenberg. Dort wurde uns nach einem Empfang durch den Bürgermeister die vielfältige Arbeit des Willkommensbündnis vorgestellt. Außerdem besuchten wir die Unterkunft am ehemaligen Grenzübergang. In Pirna wurden wir vom Oberbürgermeister empfangen und besuchten danach das neueröffnete Internationale Begegnungszentrum. Nach einer Diskussion über Pegida und andere rechte Bewegungen in Sachsen konnten wir die Besucher*innen noch auf einem Stadtrundgang durch Pirna begleiten. Am folgenden Tag nahmen wir noch an einem 2-tägigen Symposium im Rahmen des #WCTE2016 in Berlin teil.

Webseite Gedenkplätze umgestaltet und veröffentlicht

In einem ersten Schritt konnten wir unser Projekt Gedenkplätze veröffentlichen. Mittlerweile haben wir die Orte der jüdischen Geschichte Pirnas eingezeichnet und Text- und Bildbeschreibungen veröffentlicht. Außerdem haben wir die Außenlager des Konzentrationslagers Flossenbürgs im Landkreis und den Ort der Bücherverbrennung in Pirna eingezeichnet. Ihr seid gerne eingeladen dieses Projekt zu testen und uns Hinweise, Anregungen und Kritik zu senden. Wir suchen außerdem noch Mitstreiter*innen für das Projekt. 

Rückblick auf die Plauderkiste 2015-2016

Im letzten Sommer starten wir unser Projekt „Plauderkiste“. Jeden Montag und Mittwoch öffnete dabei die K2-Kultrkiste auf der Kirchgasse 2 in Pirna die Türen, damit sich Menschen, denen ein respektvolles und diskriminierungsfreies Miteinander am Herzen liegt, treffen können. Neben vielen Gesprächen gab es dabei Deutschlerngruppen, Strickgruppen oder Ausflüge. Auch die ganz konkrete Hilfe bei Umzügen war ein Thema. 

Besonderen Erfolg hatte unsere Strickgruppe. Unter anderem engagieren sich handarbeitsbegeisterte Frauen jeden Mittwoch in einem Strickkurs, der auch Geflüchtete willkommen hießt. Stricken macht froh, beruhigt, ist gut gegen Langeweile und verbindet. Egal ob in der K2 Kulturkiste oder der Flüchtlingsunterkunft in der Copitzer Jugendherberge, aus Bergen von Wolle wurden Mützen, Schals und mehr. Die Wollspendenaktion lief überraschend gut und wir saßen bis zur Verarbeitung auf Bergen bunter Wolle. 

Ein besonderer Ausflug war eine Fahrt zum Sachsenligaspiel der BSG Chemie Leipzig. Mit 20 jungen Menschen fuhren wir nach Leipzig und durften erst einmal selbst das Runde Leder rollen. Unsere Reisegruppe genoss sichtlich die Begegnung mit den Leipziger*innen, die uns dann zu einer Stärkung in die Sachsenstube, dem Heiligtum der chemischen Fangemeinschaft, einluden. Und auch fußballerisch lief alles perfekt, denn mit der Unterstützung von rund 1500 Chemie-Fans gelang dem Team ein 3:2-Erfolg. 

Nach Auflösung der Pirnaer Flüchtlingsunterkunft leisteten wir vor allem Umzugshilfen und organisierten Möbel für die meist spartanisch eingerichteten Wohnungen. Im Sommer lief die Förderung unserer „Plauderkiste“ durch die Aktion Mensch aus. Wir machen trozdem weiter.

Rückblick auf die Bildungsbusfahrt mit dem  VVN-BdA Region Dresden

Auf Busreise durch die Sächsische Schweiz. Erst einmal ist dies wohl nichts Besonderes. Doch wenn das Reisethema „NS-Geschichte“ heißt, ist das AKuBiZ natürlich mit dabei. So unterstützten wir die inhaltliche Ausrichtung der Fahrt, die durch die VVN-BdA Region Dresden organisiert wurde. Mit 35 Personen fuhren wir dabei zum Frühen Konzentrationslager Hohnstein und berichteten sowohl über dessen Geschichte, als auch über den heutigen Umgang mit eben dieser. Zwischen 1933 und 1934 waren über 5000 Häftlingen hier interniert, mehrere von ihnen starben in Hohnstein oder später an den Folgen der Haft.

Im Anschluss fuhren wir weiter zur Gedenkstätte Pirna-Sonnenstein. Hier befand sich eine der großen Euthanasie-Anstalten, in der zwischen 1940 und 1941 über 14.000 Menschen ermordet wurden. Die sogenannten „lebensunwerten Leben“ galten im Nationalsozialismus als „wirtschaftlich unbrauchbar“. Nur wenige Menschen protestierten gegen dieses Unrecht.
 
Unseren letzten Halt unternahmen wir dann auf dem Friedhof in Lohmen, wo ein Gedenkstein für die Häftlinge des Flossenbürger Außenlagers in Pirna Mockethal/Zatschke steht. In diesem Lager, nahe des heutigen Kauflandes, waren über 100 Menschen inhaftiert, die das Lager für weitere ausbauen sollten. Unter ihnen waren auch die Brüder Salomonovic, die bereits mehrfach in Pirna zu Besuch waren.
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Aktuelle Artikel auf unserer Webseite:


Veröffentlichung Webdokumentation hoyerswerda-1991.de zum 25. Jahrestag von Hoyerswerda 1991

Webdokumentation hoyerswerda-1991.de zum 25. Jahrestag von Hoyerswerda 1991Die out of focus Filmproduktion aus Berlin und die Initiative „Pogrom 91" aus Hoyerswerda veröffentlichen heute eine ab sofort über http://www.hoyerswerda-1991.de erreichbare Webdokumentation zu den Angriffen auf Vertragsarbeiter und Geflüchtete im September 1991 in Hoyerswerda. Anlass ist der 25. Jahrestag des rassistischen Pogroms, die tagelangen Ausschreitungen begannen am 17. September 1991.

Julia Oelkers von der out of focus Filmproduktion: „Das rassistische Pogrom von Hoyerswerda liegt mittlerweile 25 Jahre zurück. Dennoch wird die Veröffentlichung der Webdokumentation leider von aktuellen Ereignissen im nur wenige Kilometer entfernten Bautzen eingeholt: Die Geschichte von Hoyerswerda 1991 zeigt deutlich, wie gefährlich es ist, rechte Gewalttäterinnen und Gewalttäter gewähren zu lassen, anstatt die von rassistisch motivierten Angriffen Betroffenen zu schützen und zu unterstützen. Wir zeigen auf hoyerswerda-1991.de am Beispiel Hoyerswerda, welche dramatischen Folgen es für die Betroffenen und die weitere Entwicklung einer Stadt hat, wenn Neonazis und rechter Gewalt nicht entschlossen entgegen getreten wird."


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25yrs Conne Island Soli-Aktion

25yrs Conne IslandSeit 25 Jahren ist das Conne Island ein Ort für Politik und Kultur, für Diskurs und Kritik, für Laisser-faire und Hedonismus. Für Antifa-Aktivist_innen und linke Polit-Theoretiker_innen ist die Insel im Leipziger Süden genauso Zuhause wie für Skater_innen und Fußballfans, für Hip-Hopper_innen Hardcore-Kids, Punker_innen, Pop-Liebhaber_innen und die Techno-Szene. Hier wird über gesellschaftliche Prozesse, linke Praxis und die politische Dimension von Kultur gestritten, hier wird gefeiert und getanzt bis die Sonne schon längst am Himmel steht.

Anlässlich des 25-jährigen Jubiläums des Conne Islands wollen wir auf aktuelle Konflikte und Entwicklungen am Laden und einer weiter gefassten linken Polit- und Kulturszene blicken. Vor allem wollen wir in diesem Zusammenhang aber auch das Augenmerk auf andere Projekte legen, die seit vielen Jahren mit großem Engagement antifaschistische Arbeit leisten. Dies tun sie in Regionen, die zu großen Teilen von einer desinteressierten Zivilgesellschaft, Nazis, die sich praktisch bewegen können wie sie wollen, einer mehr und mehr aussterbenden Kulturlandschaft, dem Wegzug vieler Engagierter und von sächsischem Spieß- und Wutbürgertum dominiert werden.


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