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Gedenken an die vor 70 Jahren ermordeten Antifaschisten
(Steffen Richter)

Nach der Machtübernahme durch die Nationalsozialisten wurden immer mehr Antifaschist_innen ausspioniert, verraten, inhaftiert und ermordet. Auch im heutigen Landkreis organisierten mutige Menschen den Widerstand und setzten damit ihr Leben aufs Spiel. Vor genau 70 Jahren töteten die Nazis Bernhard Geißler aus Reinhardtsdorf und Walther Schmiedel aus Zuschendorf.
Walther Schmiedel wurde im September 1908 geboren. Mit 24 Jahren organisierte er die Ortsgruppe der KPD, um die illegale Arbeit der Antifaschist_innen zu koordinieren. Im März 1934 nimmt er, zusammen mit anderen Genossen, an Treffen im „Volkshaus“ Tyssa teil. Dabei wurden auch Informationen über die Zustände im Konzentrationslager Hohnstein gegeben. Weitere Treffen folgten…
Am 27. Januar 1939 wurden Walther Schmiedel und andere Genoss_innen verhaftet. Ein Jahr später - am 02. Februar 1940 - starb er in der Haft im Polizeipräsidium Dresden.
Am 06. Februar 1899 wurde der Reinhardtsdorfer Bernhard Geißler geboren. Auch er ist mit der Organisation der illegalen KPD-Arbeit betraut, die er im Juni 1933 aufnimmt. In der Hauptsache vervielfältigt und verteilt die Gruppe Schriften, die in Deutschland verboten sind. Deshalb wurde er Ende April, gemeinsam mit Walter Hering und Walter Biener, verurteilt. Er erhält die höchste Strafe und sollte für 6 Jahre ins „Zuchthaus“. Am 18. Februar 1940 - wenige Tage nach seinem 41 Geburtstag - stirbt Geißler an den Folgen der Haft in der Landespflegeanstalt Brandenburg. (Quelle: Chronik des Widerstandskampfes der ehemaligen Amtshauptmannschaft Pirna; Pirna/ Sebnitz 1983; Foto: VVN-Denkmal/ Grohmannstr. in Pirna)

„Der Aufbau einer neuen Welt des Friedens und der Freiheit ist unser Ziel. Das sind wir unseren gemordeten Kameraden und ihren Angehörigen schuldig.“ (Aus dem Schwur der Häftlinge des KZ Buchenwald)

Inhalt im Heft:
Interview >>> mit dem Verein Refugees Welcome Zürich
Berichte >>> Kranzniederlegung am 27.01. in Pirna und Heidenau