In der Nacht vor dem 25.11.05 beschmierten bisher unbekannte Täter das evangelische Diakonie- und Kirchgemeindezentrum auf der Schillerstraße in Pirna-Copitz. Mit Schablonen und schwarzer Farbe wurden mehrmals zwei Sprüche, die einen extrem rechten Hintergrund vermuten lassen, an Wände und Türen gesprüht. Außerdem wurden Beutel mit grüner Farbe gegen Wände geschmissen. Im Gemeindezentrum fand dann am Donnerstag Abend um 19:30 Uhr eine Lesung mit dem Autor Toralf Staud, der sein Buch: „Moderne Nazis – Die Neue Rechte und der Aufstieg der NPD“ vorstellte, statt. Eine Tatsache, die den Neonazis aus der Sächsischen Schweiz nicht gefallen würde. Darum mobilisierten sie, um in gewohnter Weise zu stören. Die anwesenden Beamten und eine Security-Firma ließen den Mob allerdings nicht an der Lesung teilnehmen, da die VerantstalterInnen Auseinandersetzungen befürchteten. Dennoch nahmen einige Mitglieder der NPD an der Veranstaltung teil. Sie waren allerdings nicht in der Lage in irgendeiner Form zu intervenieren und beteiligten sich deshalb auch nicht an der Diskussion. Die dümmlichen Parolen auf der "JN Pirna"-Internetseite zeigen eindrucksvoll, wie sehr die rechte Szene durch ihre gescheiterten Provokation getroffen wurde. Deshalb versuchten sie ihrem Unmut Luft zu machen, in dem 40 Neonazis am Abend des 25. November durch die Stadt marschierten. Immernoch standen ihnen die Tränen vom Hausverbot bei der Staud-Lesung im Gesicht. Daran änderte es auch nichts, dass sie ohne beachtet zu werden ihre kleinen Handzettelchen verteilten. Doch schon einige Tage später der nächste Rückschlag. Am 29. November wurden erneut 14 Wohnungen von der Polizei durchsucht. Damit sind nun 59 Personen kontrolliert wurden, die im Zusammenhang mit dem Überfall vom 19. Juni auf dem Pirnaer Bahnhof in Verbindung stehen.